Auch jedem Ende wohnt ein Zauber inne…

Mein Zu-Ende-bring-Monat geht heute zu Ende. Zeit, die Hosen runter zu lassen: Ist mir der erste meiner spontan gewitterten Monatsvorhaben geglückt? JA. Und kann ich Euch von meinen Erfahrungen etwas abgeben? 2x Ja. 🙂

Zunächst ein kurzes Resümee: Was ich im Januar abgeschlossen / geklärt / beendet / erledigt habe, ist mehr, als ich es mir vorab hätte vorstellen können! Ich habe nicht nur meinen kompletten Keller ausgemistet und endlich mal mein komplettes achtjähriges Germanistik-Studium aussortiert (von ungefähr zehn Kartons voller Kopien auf einen verdichtet) und dabei mein verschollenes Hochschulzeugnis wiedergefunden, sondern auch noch ungefähr ein Dutzend unnützer Verträge gekündigt, eine alte Website vom Netz genommen, das Staffelholz im Fernlehrgang „Social Media Manager“ endgültig komplett übergegeben, überfällige Steuererklärungen eingereicht, mit meiner Therapeutin das Ende meiner Therapie erst besprochen und beschlossen und dann auch vollzogen … und noch einiges mehr, worüber ich nicht öffentlich bloggen möchte.

Hat mich das Ganze Zeit gekostet? Und wie! Was das schlimm? Überhaupt nicht! In Wahrheit haben wir doch alle viel mehr Zeit als wie immer denken… Ich hab in den vergangenen Wochen ganz normal weiter gearbeitet und Zeit mit Freunden und Familie verbracht – in der Klinik, in Berlin, bei Wohnungsbesichtigungen usw. Nur wenn ich allein war, hab ich eben nicht ferngesehen, nicht gelesen, nicht in diesem Internetz gesurft, sondern meine Liste (die übrigens 21 Punkte umfasste) abgearbeitet und erledigt, beendet, abgeschlossen…

Wie fühle ich mich jetzt? Wie neugeboren! Im Ernst: Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal so leicht und so frei gefühlt habe. Okay, es sind noch ein paar Punkte offen bzw. manches ist zwar angeschoben, aber noch nicht komplett abgeschlossen, doch egal! Mehr geht wirklich nicht in einem Monat. Und ich bleibe bei den Sachen, die noch nicht komplett abgeschlossen sind, dran. Das weiß ich ganz sicher. Dazu fühlt es sich einfach zu gut an.

Mein persönliches Fazit besteht aus genau 2 Tipps. Wenn Du wirklich die Reset-Taste drücken und möglichst viele überfällige Schlussstriche ziehen möchtest, dann:

  1. Sei schonungslos ehrlich zu Dir selbst, wenn Du Deine Liste erstellst! Schreib wirklich auch die Dinge auf, deren Erledigung Dir wie ein unüberwindbarer Berg erscheinen. Wenn Du wirklich den Effekt einer inneren Selbstreinigung erzielen willst, dann nimm Dir schonungslos ALLES vor, was Dir irgendwie als offen und unabgeschlossen in den Sinn kommt. Dazu gehören übrigens auch ungeklärte Beziehungen zu Menschen, innerlich nie ganz vollzogene Abschiede… Es nützt nichts, wenn Du hundert Dinge erledigst, aber den einen entscheidenden Punkt ignorierst. Ich weiß übrigens ganz genau, welcher Punkt auf der Liste meine persönliche Achillesferse war, die mich nervlich seit Jahren hat anfällig sein lassen… JETZT ist das endlich vorbei. Und ich beginne regelrecht ein neues Leben.
  2. Nimm Dir viel Zeit und akzeptiere, dass diese Phase des Abschließens das Fundament für alles Neue ist, was Du noch beginnen wirst. Die Zeit, Die Du jetzt in das Abschließen überfälliger Dinge (Verträge, Projekte, Beziehungen…) investierst, ist die beste Investition in Deine Zukunft, damit das Neue wirklich wächst und gedeiht. Nach dieser Erfahrung lautet mein neuer Leitspruch: Auch jedem Ende wohnt ein Zauber inne. Du darfst es Dir übrigens währenddessen auch richtig nett machen, Deine Lieblingsmusik hören, eine Duftkerze anzünden, viele Pausen machen (denn es ist manchmal wirklich stressig…) und in Deinem Tempo Stück für Stück voran kommen mit dem Erledigen und Beenden.

Ich hätte ja gern 3 Tipps draus gemacht. 😉 Vielleicht habt Ihr ja einen dritten Aspekt hinzuzufügen, den Ihr aus Euren Erfahrungen beisteuern mögt…

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Morgen beginnt nun der Februar – der Monat, in dem ich fasten und anschließend vier Wochen vegan leben möchte (was dann definitiv in den März reinragt, denn ich beginne nicht gleich morgen mit dem fasten). Ich halte Euch auf dem Laufenden.

UPDATE am 1. Februar 2015:

Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, hab ich heute kurzerhand beschlossen, den Februar gegen den März zu tauschen – nicht etwa, weil ich schneller Frühling haben möchte ;-), sondern weil in meiner #12in12 Liste das März-Vorhaben – Keller ausmisten, Flohmarktkisten packen, Flohmarktsaison eröffnen – so wunderbar als Anschlussprojekt zu meinem Zu-Ende-bring-Januar passt. Außerdem gibt es noch so einiges, was in punkto Beenden zwar angeschoben, aber eben doch noch nicht ganz abgeschlossen ist. Und darum verlängere ich mein Januar-Projekt, lasse es ins März-Projekt nahtlos übergehen und verschiebe das fasten und Vegan-ernähren auf den März. Also abgemacht! 🙂

12 Gedanken zu “Auch jedem Ende wohnt ein Zauber inne…

  1. Fasten wollte ich auch immer, allerdings verträgt sich das nicht mit meiner Arbeit… Wochenenden habe ich kaum, und ich brauche dringend Energie, sonst klappe ich zusammen. Im Urlaub fahre ich meist weg zu meinem Freund und wir genießen das Leben. Auch nix mit fasten. Ich hoffe ich schaffe es irgendwann noch mal….

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    • Hallo Sandra,

      ich kann Deine Hinderungsgründe gut nachvollziehen. Auch mir fällt es nicht ganz leicht, mir den Freiraum zum Fasten zu nehmen. Ich werde deshalb auch nur für wenige Tage fasten, so dass es in ein verlängertes Wochenende passt. Ich mach mich da nicht verrückt: Vier Tage fasten ist doch besser als gar nicht. 😉 Wenn ich dann den Vorbereitungstag am Donnerstag (an dem ich noch arbeite) und die zwei Aufbautage, an denen ich immerhin schon wieder ein wenig essen darf (was ich dann auch an einem normalen Arbeitstag hinkriege) dazu nehme, dann macht das zusammen auch eine ganze Woche, die ich mich damit beschäftige – genügend Zeit, um eine Zäsur zu setzen und danach die Ernährung umzustellen. Ich freu mich drauf (auch wenn ich es jetzt spontan auf März verschoben habe – siehe Artikel-Update oben) und drück Dir die Daumen, dass Du Dir auch irgendwann diesen Freiraum nehmen kannst / magst. Übrigens: Mein Freund hasst Fasten (wir haben es einmal zusammen getan – nie wieder! Er kriegt extrem schlechte Laune dabei. 😉 ), ich muss es also auf jeden Fall auch allein tun.

      Liebe Grüße
      Dörte

      PS: Grad hab ich mir Deinen Sonn-Ich-Blog angeschaut und Dich auch gleich in der Blogroll ergänzt. Ich drück Dir die Daumen, dass Du für Dich das richtige Maß und viel Freude beim Bloggen findest.

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  2. O ja, das Abschließen von Projekten fühlt sich wirklich gut an!

    Mein persönlicher dritter Punkt: Ein Projekt abzuschließen, heißt nicht immer, dass es vollendet wird. Manchmal ist es besser, einen Schlussstrich unter einem Projekt zu ziehen, anstatt es noch Jahre mit sich rumzutragen, ohne es zu beenden.

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    • Hallo Philipp,

      das ist ein sehr wertvoller Hinweis, absolut ein würdiger dritter Punkt. Ich plane eine aktualisierte Version zu diesem Thema, wenn ich Ende Februar mit meiner Verlängerung (siehe Artikel-Update oben) fertig bin, da nehme ich das auf jeden Fall mit auf.

      Ich finde es auch sehr wichtig zu entscheiden, ob ein Abbruch richtiger ist als eine Vollendung. Auch das ist eine würdige Form des Zu-Ende-bringens und ich überlege gerade, ob ich so einen Punkt auf meiner Liste hatte… Ja, hatte ich. Und es tut gut, ein Projekt selbstbewusst unvollkommen zu verabschieden, um es dann wirklich endgültig aus dem Kopf zu haben.

      Danke Dir und liebe Grüße
      Dörte

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  3. Hallo Dörte,

    schöner Nebeneffekt vom Minimalismus ist mittlerweile bei mir, dass ich zeitgleich lebe. Also Dinge gleich mache und auch in einem abschließe, wann immer es möglich ist. Den Alles-Erledigungstag hatte ich somit am letzten Tag des letzten Jahres. Und der eine Tag reichte dann auch um alles Unerledigte abzuschließen. Da las ich dann auch deinen Beitrag. Ich freue mich auf die Veganberichte.
    Liebe Grüße – Tanja

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    • Hallo Tanja,

      „zeitgleich leben“ – das klingt witzig. 😉 Ich krieg so langsam ne Idee, wie sich das anfühlt.

      Dass ich den Vegan-Monat gegen den Keller-Kisten-Monat März getauscht hab, hast Du mitbekommen? So fließt es einfach besser ineinander, und der erste Flohmarkt findet nun tatsächlich schon am 22. Februar statt. Im März hab ich zwei Wochen Urlaub, da ist auf jeden Fall Muße zum Fasten und Veganisieren… 😉

      Liebe Grüße
      Dörte

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  4. Dein „Erledigungsmonat“ Januar hat sich in mein Bewusstsein eingefressen. Dieses Jahr habe ich so viel wie selten abgehakt, vollendet, abgeschlossen wie nie zuvor. Es fühlt sich sehr gut an. Danke für die Inspiration.
    Zwei Dinge müssen noch, aber die gehen ganz schnell. Und wie du eröffne ich die Flohmarktsaison ein wenig früher, bereits im Februar. Auf dass die Kassen sich füllen und die Kisten sich leeren!

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    • Liebe Christine,

      ich bin grad richtig high vom Zu-Ende-bringen und bleibe deshalb auch im Februar noch dabei – es gibt nämlich auch bei mir noch so einiges, was jetzt auf den letzten Haken hinter wartet.

      Auf welchem Flohmarkt bist Du denn im Februar zu finden? Lass uns doch mal Fotos von unseren Ständen vergleichen. 😉

      Liebe Grüße
      Dörte

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      • Ich benutze ebay für meine wertvolleren Stücke. Der erste „richtige Flohmarkt wird im Juni sein. Da gehe ich mit Tantchen hin, die ihre Sachen auch loswerden möchte.

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