Ein öffentlicher Bücherschrank…

Als Germanistin ist es für mich wirklich eine der härtesten Übungen, meine Bücher herzugeben… Und genau deshalb stelle ich mich dieser Herausforderung als eine der ersten. Jetzt, also noch heute Abend!

Durch Zufall entdeckte ich nämlich am Wochendende in Hamburg in der Nähe der U-Bahnstation Hoheluft einen öffentlichen Bücherschrank. Er steht seit Sommer 2011 an der Kirche St. Markus-Hohelust zwischen Heider Straße und Neumünsterscher Straße. Während ich diese Fotos machte, kamen zwei Männer vorbei, suchten sich in Ruhe je ein Buch aus und schlenderten vondannen. Das hat mich wirklich gefreut, denn es bestätigte mir, dass der Bücherschrank „lebt“.

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Jetzt will ich es selbst wissen und bringe gleich sieben Bücher aus meinem privaten Bücherregal dort vorbei – mal schaun, welche davon in sieben Tagen dort immer noch stehen:

  1. Asa Larsson: Sonnensturm. btb 2007.
  2. Elisabeth Georg: Am Ende war die Tat. Goldmann 209.
  3. Jon Krakauer: In eisigen Höhen. Das Drama am Mount Everest. Piper 1997.
  4. Rolf Faller: Autogenes Training. Falken o.A.
  5. Ute Wehrend: Das Reiki-Buch. Heilung und Weg. Arche Noah 2000.
  6. Philip Kiefer: Internet & Web 2.0 von A bis Z einfach erklärt. Data Becker o.A.
  7. Marcus Lüpke/Ulf Neumann (Hg.): Gewaltprävention 2.0. Digitale Herausforderungen. Schüren 2010.

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Bist Du aus Hamburg? Dann bring doch auch ein paar Bücher dort vorbei und schreib hier in den Kommentar, welche!

Und wo auch immer Du lebst, schau doch mal in Deinem Ort, ob es auch einen Ort zum Büchertausch gibt und berichte davon.

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So, es ist jetzt 20 Uhr und bestes Radelwetter an einem lauen Sommerabend . ich bin dann mal kurz unterwegs und bring die Bücher dorthin… 🙂

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Update um 20.55 Uhr: Ich hab’s getan! Belegfoto:

Buechertausch

17 Gedanken zu “Ein öffentlicher Bücherschrank…

  1. Oh, das ist ganz in meiner Nähe, toller Tipp. Wie schön, den Schrank werde ich ganz bald besuchen. 🙂 Mir fallen auch schon ein paar Bücher ein, die ich abgeben kann, obwohl ich die Schwierigkeit, Bücher abzugeben, sehr gut kenne. (bin immerhin 25% Germanistin :))
    Ich kenne einen „Tauschtisch“ hier in meiner Nähe, aber dort landen nie so interessante Sachen wie die Bücher in deinem Post…

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    • Hallo Sab, grad bin ich zurück und freue mich riesig, Deinen Kommentar hier zu finden! Weißt Du, das ist doch genau das Problem: Die Menschen verschenken selten wirklich hochwertigere Bücher – die versuchen sie immer noch zu Geld zu machen. Dabei „funktioniert“ das Tauschen für mich wirklich erst dann, wenn man auch bereit ist, etwas herzugeben, von dem man auch wirklich annehmen kann, dass es jemand anderes interessieren könnte. Und so bin ich bei meiner Auswahl vorhin auch vorgegangen: Ich hab in mich hineingehorcht: Welches Buch werde ich wahrscheinlich auf lange Sicht nicht mehr zur Hand nehmen, würde mich aber darüber freuen, es lesen zu können, wen ich es noch nicht kennen würde… 🙂 Ich schau in sieben Tagen vorbei – vielleicht finde ich dann was von Dir?

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  2. Ich meine, es gibt irgendwo im Netz eine Karte, wo deutschlandweit öffentliche Bücherregale bzw. -schränke eingezeichnet sind. Leider kann ich den Link gerade nicht mehr finden, aber Wikipedia hilft auch weiter http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_öffentlicher_Bücherschränke#Deutschland. Meinetwegen dürfte es noch viel mehr Bücherschränke geben und ich freue mich immer, wenn ich meine Schätzchen dorthin entlasse. Leider stehen oft uralte Schinken in den Schränken, die sichtbar niemand lesen mag, aber es liegt ja an uns, die Schränke mit toller Literatur auszustatten.

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  3. Oh, danke für den Hinweis, Hanne! Es gibt doch für alles eine Liste und für noch mehr einen Wikipedia-Artikel! 🙂 Am besten gefällt mir die umfunktionierte Telefonzelle in Bad Oldeslose, mein Geburtstort. Tja, und es ist wohl wirklich an der Zeit für einen Wir tauschen-GUTE-Bücher-Flashmob…

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  4. *Schnüff*

    Und die Schweiz bildet ein Schlusslicht in Sachen öffentliche Bücherschränke … nun ja, scheinbar muss ja auch irgendwo ein „Haken“ sein, wenn man in einem so tollen Land lebt.

    Dafür betreibe ich seit kurzer Zeit Bookcrossing. Schön gehört? Und mitgemacht?

    Bookcrossing ist eine weltweite Bewegung zur kostenlosen Weitergabe von Büchern an bekannte, in der Regel aber an unbekannte Personen. Und es macht echt Spass, Bücher „frei zu lassen“ und den Werdegang eines Buches zu verfolgen.

    Bookcrossing ist für mich eine wunderbare Möglichkeit, Minimalismus zu leben. Bookcrossing ist spannend und gleichzeitig verbindend. Indem ich Bookcrossing betreibe, erleichtere ich mich von Besitz und bereichere das Leben eines anderen Menschen.

    Viele Grüsse vom Nordlicht in der Südsonne

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    • Oh, spannend, Barbara, ich kenne Bookcrossing noch nicht – über welche Website genau machst Du das? Ich würde das gern mal ausprobieren! Viele Grüße in die famose Schweiz!

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      • Hi Dörte

        Ich bin über den Bog von Christof http://www.einfachbewusst.de auf bookcrossing aufmerksam geworden.

        Es funktioniert so: Du registrierst deine Bücher auf der Website von http://www.bookcrossing.com. Jedes Buch erhält eine BCID, eine Nummer, mit der es eindeutig identifiziert werden kann. Diese klebst du auf/in das Buch, zusammen mit einer kurzen „Spielanleitung“.

        Und dann kann es losgehen: Entweder du gibt das Buch an eine bekannte Person weiter oder … und das ist die Variante, die mir viel Spass bringt … du lässt es frei. Freilassen heisst, es bewusst irgendwo in der freien Wildbahn „auszusetzen“ (möglichst an einem trockenen Ort wie in der S-Bahn).

        Du kannst die Freilassung sogar ankündigen … es gibt in Grossstädten wahre „Bookcrossing-Füchse“, die sich dann auf die Suche machen.

        Die Person, die das Buch erhält oder findet, kann sich über die website http://www.bookcrossers.de melden (die website steht in der Spielanleitung, die ja im/auf dem Buch klebt). Dort kann die Person die BCID eingeben und erzählen, wo das Buch gefunden wurde und/oder eine Art Rezension schreiben. Es wäre klasse, wenn diese Person dann ihrerseits das Buch weiter gibt oder wieder frei lässt, – in der Hoffnung, dass die nächste Person auch einen Eintrag macht und man so den „Lebenslauf“ des Buches mitverfolgen kann.

        Ich selbst bin noch nicht lange bei Bookcrossing dabei, aber es hat mir viel Spass gemacht, meine ersten Bücher frei zu lassen. Und zwar frei zu lassen im doppelten Sinne, auch im Sinne von „Loslassen“. 🙂

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  5. Ich habe mich heute auch von zwei Büchern getrennt, allerdings sind sie ins Altpapier gewandert. Das eine hatte ich mir damals fürs Studium bei der Bundeszentrale für politische Bildung bestellt, inzwischen sind die Daten total veraltet. Bei dem anderen Buch blutete mir ein klein wenig das Herz, denn es war ein Buch, dass ich geschenkt bekam, als ich in der vierten oder fünften Klasse war. Allerdings ist es inzwischen auch dieses Nachschlagewerk total veraltet, die Daten sind von 1988. Trotzdem, eigentlich trenne ich mich nicht gerne von Büchern. Aber je mehr ich mich mit dem Thema „Minimalismus“ beschäftige, desto leichter fällt es mir.

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  6. Super Idee:-) Ich werde mal schauen was ich reinstelle 🙂 Auf jeden Fall „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling

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  7. Öffentliche Bücherschränke finde ich ja ne klasse Sache – und habe gerade festgestellt, dass es in unserem schönen Heilbronn auch einen gibt. Leider an einer Ecke, an die ich nahezu nie hinkomme. Hmpf! Aber die Idee ist superklasse, da müsste es viel mehr von geben…
    Ich trenne mich auch nur sehr ungern von Büchern, mir blutet da (auch als Nicht-Germanistin) jedes Mal das Herz. Trotzdem gebe ich immer mal welche weg, dann meist in unser „Lädle“ – ein Gebrauchtwarenladen der Diakonie, wo die Bücher (und andere gebrauchte Sachen) für minimale Preise verkauft werden und das eingenommene Geld wird dann gespendet. Ich finde, das macht das Weggeben ein wenig leichter. Allerdings nehme ich auch oft genug Bücher von dort mit… *hust* Es sind die Mini-Preise, die verführen, da setzt das minimalistisch denkende Hirn aus! 😉 (Wobei wir auch schon Bücher gebraucht dort gekauft haben und sie unserem „Lädle“ nach dem Lesen wieder zurückgespendet!)
    Ich bin sehr gespannt, was aus deinen Büchern im öffentlichen Bücherschrank wird. Schade, dass man die nicht ähnlich wie beim Bookcrossing verfolgen kann…

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    • Dann bist Du doch schon in einen ganz tollen Bücherkreislauf eingespannt, liebe Bianka, das klingt sehr nachhaltig. Ich möchte gern ein genau so entspanntes Verhältnis zum – temporären – Besitzen von Büchern entwickeln. Es ist ja gerade bei Büchern so, dass sie wirklich jederzeit (relativ leicht) über Büchereien verfügbar sind und man sie eigentlich wirklich nicht besitzen muss. Ich habe mir vorgenommen, mein Bücherregal im ersten Schritt auf die 100 wirklich unverzichtbaren Bücher zu reduzieren – also nur noch die zu behalten, deren Präsenz für das besondere Etwas sorgt, weil sie allein durch ihre Anwesenheit mit mir im Austausch sind (etwas spirituell, die Sichtweise, ich weiß… 😉 ). Wenn ich diese 100 identifiziert habe, gibt’s die Liste natürlich im Blog!

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  8. Liebe Dörte, ich mag die Idee hinter den Bücherschränken und freue mich sehr, dass es auch bald in Maintal einen öffentlichen Bücherschrank geben wird. Ich hoffe sehr, dass achtsam damit umgegangen wird, denn dann soll es sogar für jeden Stadtteil einen geben.
    http://www.openbookcase.org ist die Seite, wo man öffentliche Bücherschränke eintragen kann. Die Idee dahinter wurde von Christian Nielebock auch auf dem letzten Frankfurter Webmontag 2013 vorgestellt.

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  9. In Oststeinbek (bei Hamburg) gibt’s auch einen offenen Bücherschrank: Die rote Telefonzelle nach englischer Art, gleich vorm Einkaufszentrum.
    Außerdem gibt’s in Mitarbeit mit dem Second-Hand-Laden Stilbruch auch in einigen HVV/VHH-Bussen ein offenes Bücherregal. Man kann sich ein Buch für die Fahrt aussuchen oder es auch zu Hause lesen und im nächsten Bus wieder abgeben. Man kann auch eigene Bücher reinstellen.

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    • Stimmt, Julie, ich saß auch schon in einem Bus mit so einem Bücherregal, hatte nur kein Buch dabei, um es hinein zu stellen. 😉 Deshalb frage ich mich auch gerade, wie die sich eigentlich füllen – da kümmern sich die Stilbruch-Mitarbeiter/innen drum? … Nach Oststeinbek wird es mich wohl so bald nicht verschlagen. Wenn Du mir ein Foto von dem Bücherschrank zukommen lässt, dann poste ich es einfach mal. Viele Grüße!

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  10. So, ich hab mich jetzt mal bei Bookcrossing angemeldet und mein erstes Buch dort registriert, welches ich demnächst freilassen möchte: http://www.bookcrossing.com/mybookshelf/diegoerelebt/all

    Dazu warte ich jedoch noch auf die Aufkleber, die ich mir bestellt habe – tja, eine Geldausgabe, ich weiß… Dafür hab ich mir aber auch den Luxus gegönnt und die Aufkleber mit meinem Minima Muse Headermotiv „gebrandet“ – siehe: http://images.bookcrossing.com/bookplates/thumbnails/de98/de983f65-f5aa-4625-8103-b677fdcd4089.jpg

    Ich sag Bescheid, wenn ich meinen ersten Schwung an Büchern freilasse – in einem gesodnerten Posting, um zur Jagd einzuladen! 🙂

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