Mein erster ernsthafter Versuch, im Alltag geldfrei zu leben

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Noch zwei Gehälter! Ende März wurde mir beim Anblick meines Lohnstreifens schlagartig bewusst, dass mein Konto ab Ende Mai in den kontinuierlichen Sinkflug gehen würde. Was ich bislang als „Challenge“ betrieben hatte – ein bisschen Konsumverzicht hier, ein bisschen Leben von Vorräten dort – war plötzlich mehr als nur eine postmoderne Lifestyle-Mutprobe. Was ich jetzt nicht spare, fehlt mir vielleicht im Laufe der zwölf Monate, die ab Juni nur mir und meinem wilden Ich gehören (darüber blogge ich, wenn ich soweit bin…).

Und so beschloss ich, im April radikal und ohne Ausnahme den Geldbeutel stecken zu lassen und außer den laufenden Fixkosten (Miete, Versicherungen usw.) und bereits bezahlten Rechnungen (z.B. für das VHS BarCamp 2016) im Alltag kein Geld für gar nichts auszugeben. Gar nichts? Genau! Null Budget für was auch immer – sogar essen und trinken will ich vier Wochen lang, ohne einzukaufen. Kühlschrank, Regale und Schränke erscheinen mir gefüllt genug – verhungern werd ich schon nicht.

Und wie Ihr seht, lebe ich noch und schreibe nach den ersten 14 Tagen, wie es mir bis heute ergangen ist.

Wie sag ich es meinem Mitbewohner?

Wer allein wohnt, ist niemandem Rechenschaft darüber schuldig, dass er/sie sich wochenlang von Müsliresten und Kartoffelvorräten ernährt. Ich konnte es schon am ersten Tag nicht guten Gewissens verheimlichen, dass ich meinerseits nichts mehr für den üblichen Nachschub im Kühlschrank tat. Mein Liebster und ich wohnen zusammen und kaufen unabgesprochen ohne große Aufrechnerei abwechselnd ein – wie es grad passt. Als er am 1. April seinen Einkauf verstaute, gestand ich ihm, was ich vorhatte – und dass ich natürlich bereit wäre, um seine frisch geshopten Leckereien drumrum zu essen. Er lächelte großzügig und versprach, mich zu unterstützen – wie genau, dass blieb unausgesprochen. Ein paar Tage später rief er mir im Gehen zu, dass wir Brot bräuchten. Er war weg, ehe ich was sagen konnte. Abends aß er dann ohne Murren den letzten Kanten. Und wir freuten uns gemeinsam auf den selbst gebackenen Laib Brot, den uns sein Vater am Wochenende immer zusteckt.

Zwischenfazit: Einfach mal so richtig dankbar sein für all das, was mir seit Jahren geldfrei zur Verfügung gestellt wird! Seit Jahren kommen wir so ans beste Brot der Welt! Höchste Zeit, nächstes Wochenende ganz besonders danke zu sagen!

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Hilfe, ich bin verabredet!

Am Wochenende begann ich mir Gedanken über meine Verabredungen in der kommenden Woche zu machen. Ich simste meine Freundin an, ob wir uns Montag Abend bei ihr oder bei mir treffen wollten. Ich sagte nicht, warum. Allerdings ist es für uns schon eine schöne Tradition, es uns in ihrem oder meinem Zuhause gemütlich zu machen. Und noch hatte ich ein paar vorzeigbare Lebensmittel parat. Sie lud mich promt zu sich ein und ich wusste in dem Moment auch sofort, was mein Beitrag zum gemeinsamen Abendessen sein würde: selbst gemachtes Pesto mit Bärlauch aus meinem Schrebergarten. Mir fehlten zwar die Pinienkerne, aber die werden als Zutat eh völlig überbewertet. 😉 Einen Parmesan-Käse-Rest hatte ich zufällig noch.

Zwischenfazit: Es ist schwieriger bei Verabredungen mit weniger vertrauten Menschen übers Geld zu sprechen. Es ist doch etwas ungewohnt, einer Arbeitskollegin, mit der man sich zum ersten Mal privat trifft, zu sagen, dass man nun doch nicht essen gehen könne, wie es denn alternativ mit einem Spaziergang wäre… (Ich hab nun noch ein bisschen Zeit, mich innerlich darauf vorzubereiten, weil wir unsere Verabredung aus anderen Gründen auf den Mai verschoben haben.)

Lange Arbeitswege sind teuer oder anstrengend.

Um zu sparen, habe ich mir für den April eine CC-Karte geholt, mit der ich nicht vor 9 Uhr und nicht zwischen 16-18 Uhr mit den Bussen und Bahnen der Stadt fahren darf. Mit dem ÖPNV konnte ich ab sofort also erst um 10 Uhr im Büro sein, wenn ich nicht eine teure Zusatzkarte lösen wollte. In der ersten Aprilwoche war das an drei von vier Tagen angesichts früher Meetings schlichtweg: zu spät! Ich checkte die Wettervorhersage, kramte meine Radlerklamotten raus und eröffnete die Saison: 19 Kilometer hin und 19 Kilometer zurück, das macht täglich knapp zweieinhalb Stunden auf dem Rad. Am Ende der Woche war ich platt – aber auch stolz und vor allem: um keinen Cent ärmer.

Zwischenfazit: Ich möchte Wohnen und Arbeiten auf Dauer näher beieinander haben. 

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Erlebnisse kaufen ist ok, oder?

Ich hatte also höllische Nackenschmerzen von der ungewohnten Haltung auf dem Rad und wollte jetzt noch am Freitagabend Tanzen gehen. Viel problematischer war für mich natürlich, dass ich damit mein Gelübde brechen würde: mutwilliges Geldausgeben, um in den Tanzclub zu gelangen! Zum Glück nur 3 Euro, so einen günstigen Club hab ich in Hamburg gar nicht mehr erwartet! Ich nahm mir eine kleine Wasserflasche mit, um nicht für jeden Durst bezahlen zu müssen. Die Einladung zum Getränk nahm ich dankbar an (meine Freundin hatte ich bereits eingeweiht) und war am Ende der ersten Woche stolz, wirklich erst 3 Euro ausgegeben zu haben.

Zwischenfazit: Prinzipienreiterei macht auch nur arm – innerlich! Ich wär echt blöd gewesen, mir diesen schönen Abend aus Prinzip nicht zu erlauben. Komplett ins Schnorren zu verfallen (meine Freundin hätte die 3 Euro auch noch bezahlt), das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Zumindest so lange nicht, wie ich nicht konkrete Tauschangebote parat habe (ich hätte ihr im Gegenzug die Haare schneiden können, ich Dussel, das fällt mit jetzt erst ein…).

Zwischenfazit 2 ist eine Frage: Wann wird ein Mensch als Schnorrer wahrgenommen?

Die Milch ist alle!

Ohne Milch keinen Milchkaffee, ohne Milch kein Müsli, ohne Milch keine Pfannkuchen, die schmecken (mit Wasser geht zur Not natürlich alles….). Ohne Milch (ob nun Kuhmilch oder Sojamilch oder oder) weiß ich mit vielen Lebensmitteln in meinen Küchenschränken nicht weiter. Mehl und Müsli schreien nach Milch. Eier gehören übrigens in die gleiche Kategorie. Eier fehlen zwar noch nicht, aber bald! Ich könnte mir natürlich Milch bei der Nachbarin borgen oder eine Freundin fragen, ob sie zufüllig mal wieder zu viel Milch gekauft hat (was ihr tatsächlich ab und zu passiert).

Zwischenfazit: Geld frei leben heißt mit Menschen drüber reden, was man braucht und was man dafür zu geben hat. Geldfrei leben ist eine höchst soziale und kommunikative Angelegenheit.

Wer den Cent nicht ehrt, …

Das war der Tag, an dem ich meine Schublade aufzog und diese kleine Dose mit den Cent-Stücken rauskramte. 12,80 Euro hab ich gezählt. Geld, das ich bei keinem Kassensturz berücksichtigt hatte. Mein Budget für diesen Monat. Ich fühlte mich reich.

Zwischenfazit: Komplett geldfrei leben – davon bin ich noch meilenweit entfernt. Aber die erste Meile ist geschafft. 🙂

*

Spätestens in 14 Tagen erfahrt Ihr, wie geldfrei der April für mich weiter gegangen ist.

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34 Gedanken zu “Mein erster ernsthafter Versuch, im Alltag geldfrei zu leben

  1. Liebe Dörte,
    ich bin begeistert und beeindruckt von dem, was ich hier bei dir lese und möchte zunächst auf Zwischenfazit 2 eingehen, die Frage „Wann wird ein Mensch als Schnorrer wahrgenommen?“
    Meine Meinung: Wenn jemand – so wie du – bewusst ohne Geld lebt und anderen erzählt, warum er es tut, ist er kein Schnorrer im üblichen verachteten Sinne. Denn du gibst anderen ja etwas zurück, nämlich einen Denkanstoß. Jeder kann selbst entscheiden, wie viel ihm so ein Denkanstoß wert ist.
    Womit ich zur Überschrift „Erlebnisse kaufen ist ok, oder?“ komme. Ich formuliere sie mal in deinem Sinne um „Erlebnisse verkaufen ist ok, oder?“ Damit will ich dir zeigen, dass du ja demjenigen, bei dem du Nahrungsmittel schnorrst, etwas zurückgibst. Er darf von deinen Erfahrungen profitieren. So wie ich, die ich gerade deinen Blog-Eintrag gelesen habe. Als Bezahlung würde ich dir sofort ein Brot backen 😉
    Liebe Grüße
    Karin

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    • Liebe Karin,
      wie schön, von Dir zu lesen! Deine Sichtweise auf mein Tun gibt mir grad nen riesigen Motivationsschub. Irgendwann traue ich mich, zu Lesungen meiner Erfahrungsberichte einzuladen und bitte darum, eine kleinere leckere Aufmerksamkeit als Eintritt mitzubringen – und hoffe, dass Du kommst! 🙂
      Auf bald mehr!
      Liebe Grüße
      Dörte

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  2. Hallo Dörte!

    Seitdem ich das Buch von Raffael Fellmer gelesen habe, schwirrt mir das Thema Leben ohne Geld immer wieder im Kopf herum.

    Durch die Veränderungen in meinem Leben konnte ich vieles davon umsetzen. Ich habe zwar noch meine Fixkosten fürs Wohnen, so weit würde ich derzeit nicht gehen wie er damals, auch mein Auto kostet natürlich, aber darüber hinaus habe ich seit über einem halben Jahr kaum Kosten. Für Lebensmittel habe ich im letzten halben Jahr für 2-3 Personen sicher keine 50,– Euro ausgegeben.

    Es ist halt etwas mehr Arbeit damit verbunden, einerseits Dumpstern andererseits foodsharing, Lebensmittel abholen, fairteilen und damit vor dem Müll retten.

    Milch machen wir übrigens aus Walnüssen selbst (Anleitung auf meinem Blog falls Du Interesse hast). Klappt sehr gut. Es gibt nicht immer alles, aber es ist immer genug und wir werden sehr lecker satt.

    Wäre foodsharing nichts für Dich?

    lg
    Maria

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    • Liebe Maria,

      Foodsharing ist unbedingt was für mich – ich brauche nur ZEIT dafür. 😉 Ist es nicht verrückt, dass ich vor lauter Arbeit gegen Geld nicht zu den Dingen komme, die ich machen müsste, um mit weniger Geld auszukommen……….

      Die Walnuss-Aktion fällt in die gleiche Kategire: ab Juni! 😉

      Auf bald mehr!
      Liebe Grüße
      Dörte

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      • Liebe Dörte,

        dein Satz „Ist es nicht verrückt, dass ich vor lauter Arbeit gegen Geld nicht zu den Dingen komme, die ich machen müsste, um mit weniger Geld auszukommen……….“ wurde mir vor einiger Zeit auch bewusst und ich habe ganz kontinuierlich versucht, das Pferd von der anderen Seite aufzuzäumen.
        Also nicht: Wenn ich dann endlich weniger „Arbeit gegen Geld“ mache, dann kann ich endlich was machen, um mit weniger Geld auszukommen.
        Sondern: Ich mache das, was es braucht, um mit weniger Geld auszukommen, jetzt gleich und reduziere meine „Arbeit gegen Geld“.
        Mein Vorteil dabei ist, dass ich mir meine Zeit frei einteilen kann und einfach weniger machen, wenn ich weniger machen will. Das geht bei Angestellten, die meist nicht Herr über ihre eigene Zeit sind (ist nicht alleine DAS schon eine extrem traurige Tatsache!?), eher schlecht. Ich kenne trotzdem einige Foodsaver/Containerer, die es schaffen, neben der Arbeit zumindest einmal pro Woche (an einem freien Tag zum Beispiel oder samstags) eine Abholung zu machen und so TROTZ viel „Arbeit gegen Geld“ den Anfang zu machen, weniger Geld zu brauchen. 😉 Nur ein Tipp!

        LG
        Bianka

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  3. Vielen Dank für diesen spannenden Artikel. Habe euren Blog gerade erst entdeckt.
    Ich finde, es ist mutig was du tust. Und ich überlege, ob und wie ich so etwas wohl bewerkstelligen könnte. Ich glaube aktuell wäre das nichts für mich. Minimieren ja, unbedingt, das steht bei mir hoch im Kurs. Allerdings eher im Bezug auf Gegenstände und Aktivitäten.
    Dieses Gefühl, sich mit weniger reich zu fühlen, kenne ich auch, das ist toll.
    Du hast mich zu spannenden Gedanken angeregt – danke dafür.

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    • Liebe Meike,

      Deinen Blog kannte ich – im Gegenzug – bis eben auch noch nicht und hab mich gleich mal ein bisschen umgeschaut! Da ist auch für mich viel Anregendes dabei! 🙂

      Wie geldfrei bzw. konsumreduziert jede/r leben möchte, ist eine sehr individuelle Sache, finde ich. Am wichtigsten ist es doch, dass wir aus dieser Trance aussteigen, die wir das „normale Leben“ nennen und die mit einer elendigen Ausbeutung von Menschen am anderen Ende der Welt einhergeht, mit einer ekelerregenden Müllproduktion und mit einem Konsumzwang, der bei vielen in Wahrheit doch längst eine Sucht ist…

      Ich freu mich auf weiteren Austausch mit Dir!

      Sonnige Grüße
      Dörte

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      • Hallo Dörte,
        ja, da hast du recht, wichtig ist in erster Linie, dass die Menschen aus dieser Trance aussteigen, wie du so treffend schriebst. Wenn jeder einfach nur beginnt, auf seine ganz eigene Weise und seinen momentanen Möglichkeiten entsprechend etwas zu ändern, und sei es auch noch so „gering“, ist schon viel geschafft. Ich sehe, dass immer mehr Menschen (auch ich selbst) beginnen, Dinge zu hinterfragen, und das macht mich hoffnungsvoll.
        Viele Grüße von
        Meike 🙂

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  4. Ich will mich auch gerne bedanken, dass du dein Vorhaben hier mit uns teilst. Das ist wirklich sehr inspirierend und spannend. Ich bin begeistert und will das jetzt auch unbedingt irgendwann mal versuchen. Allerdings habe ich noch ordentlich Muffensausen davor – erstmal verfolge ich hier, wie das bei dir weitergeht 😉 Viel Erfolg!

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    • Hei Valeria,

      ganz lieben Dank! Es ist soooooo motivierend, wenn jemand so herzlich wie Du kommentierst! ❤

      Ich hab mich auf Deinem Blog umgeschaut und festgestellt, dass auch Du mit dem Nix-kaufen experimentierst. Für mich ist das wirklich die spannendste Challenge, einfach das kaufen einzustellen und zu schauen, was passiert. Zurzeit arbeite ich eine Liste aus, was ich in den vergangenen 14 Tagen alles schon begehrt habe, ohn schwach zu werden. 😉

      Liebe GRüße
      Dörte

      PS: Höchste Zeit, die Blogroll mal wieder auf den neuesten Stand zu bringen… 🙂

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  5. Hallo 🙂
    Erst einmal Danke, dass du uns alle an deinem Selbstversuch teilhaben lässt 🙂 Ich stelle es mir schwer vor, das Vorhaben der Familie und den Freunden begreiflich zu machen. Gerade im Alltag! Darum ist es umso mutiger von dir das Ganze tatsächlich mit allem was dazu gehört durchzuziehen. Wir nutzen Dinge wie Fairteiler und Co. Vielleicht ist das ja was für dich. Ich freue mich darauf mehr dazu zu lesen 🙂
    Ganz liebe Grüße,
    Nadine

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    • Huhuhh Nadine,

      das ist ja lieb, dass Du mich bei meinen Anfängen so motivierst. Du bist ja schon viel weiter als ich, hab ich grad in Deinem Blog gelesen! Denn die hohe Kunst des Minimalismus ist doch, wenn Kinder mit im Spiel sind.

      Was ich wirklich aufregend finde, ist dieser Anfang: zum ersten Mal mit den Menschen in meinem sozialen Umfeld darüber sprechen, dass ich jetzt nicht mehr so für Aktivitäten zu haben bin, die Geld kosten.

      Fairtaieler usw. werd ich zukünftig auch noch mehr nutzen – jetzt werden erstmal die Reste aus den Schränken gegessen. 😉

      Sonnige Grüße
      Dörte

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  6. Relativ traurig finde ich, wenn man das Geldfrei-Leben nur durch Tauschgeschäfte hinbekommt. die man dann auch noch mühevoll anleiert… Interessant wird es doch erst, wenn die Dinge kommen, einfach so und von allein. Was du wirlich brauchst und wünschst kommt zu dir. Ein Tip: Milch kannst du dir aus Haselnüssen herstellen, die du kostenlos sammeln kannst. So schmeckt der Kaffee und ist auch noch gesünder (solange der Vorrat reicht) ich finde beim geldfreien Leben geht es darum zu schauen, was man WIRKLICH überhaupt noch braucht. Und alles, was die Natur freiwillig zur Verfügung stellt ist eh gesünder.

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    • Hallo Robin,

      die Haselnussmilch probiere ich unbedingt aus – hab nämlich im Schrebergarten einen Haselnussstrauch stehen!

      Und ich gebe Dir Recht: Die hohe Kunst ist das Vertrauen darauf, dass alles, was ich brauche oder möchte, schon da ist und ganz natürlich zu mir findet. Diese Offenheit kenne ich bereits von früher: Eine Zeitlang hatte ich – im Rahmen einer Fortbildung zur Selbstheilungsberaterin – kein Geld für meine ersten Beratungen genommen, sondern einfach geschaut, was mir die Frauen freiwillig dafür zukommen lassen. So ist unter anderem ein wunderschöner Labradorit zu mir gekommen, der bis heute eine Art Kraftstein für mich ist.

      Wenn Du weitere Tips hast: immer gern!

      Liebe GRüße
      Dörte

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  7. Hi,

    ich finde es spannende das du diesen Versuch unternimmst und ein Leben ohne Geld zu Leben. Ich habe auch schon viel über dieses Lebensweise nachgedacht und mir vorgestellt wie es sein könnte aber ich bin immer auf viele Probleme gestoßen, die du oben auch schon kurz angesprochen hast.
    – Foodsharing oder essen welches weggeworfen wurde zu sammeln finde ich großartig aber ich habe damit folgendes Problem: Ich kann arbeiten und mir eigentlich alles leisten, das essen vom Foodsharing und aus Müllcontainern muss auch von jemanden bezahlt werden. Hier der Supermarkt der das Geld sich von den anderen Kunden wiederholt. Dann gibt es noch Leute die wirklich arm sind und sich nur über solche Möglichkeiten Essen beschaffen können. Denen nehme ich durch meinen „Wohlstandsverzicht“ das essen weg ober wohl ich es mir ohne Probleme hätte leisten könnte.
    – Die die Lebensmittel oder andere Dinge herstellen, wie sollen die überleben wenn man ihnen dafür nicht was gibt ? Wo sollen alle unsere Dinge wie Internet/Strom/usw. herkommen wenn ich es nur tauschen kann ? Apfel gegen Strom tauschen? das wäre wohl nie möglich.
    – Selbstversorgung durch einen Garten oder ein Stück Acker ist möglich aber für 80 Mio. ist dafür leider zu wenig Platz 😦 und die Menschen könnten es nicht mal.

    Das sind für mich nur einige Punkte die das Leben ohne Geld so schwierig machen. Dazu kommt natürlich noch, wie du oben schon angesprochen hast, ich werde als Schnorrer wahrgenommen.

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    • Hallo somox,

      zum Thema Wegnehmen: Wenn du einmal für Foodsharing bei einem Supermarkt oder Bäcker etwas abgeholt hast, was sonst in der Tonne gelandet wäre oder einmal containern warst und die MENGEN gesehen hast, denkst du nicht mehr, dass du damit jemandem was wegnimmst. In den Tonnen liegt SO IRRWITZIG VIEL, damit könnte bei ordentlicher Verteilung jeglicher Hunger auf der Welt beendet werden.
      Davon abgesehen: Wie viele Menschen kennst du, die sich tatsächlich für Foodsharing engagieren oder dumpstern gehen? Es ist definitiv für alle genug da, da nimmt man niemandem „was weg“ – und gerade Foodsaver teilen das, was sie abholen und vor den Tonnen retten oft und gerne mit denen, die es nötig haben, die sich aber eben nicht an die Tonnen trauen.

      Und ist es nicht viel besser – auch und gerade mit Blick auf die Hungernden der Welt – wenn wir diesen Kreislauf durchbrechen, der beispielsweise Getreide auf den Weltmärkten immer teurer macht? „Wir Deutschen“ kaufen Getreide für unsere Backwaren. Durch die Nachfrage steigt natürlich der Preis auf dem Weltmarkt bzw. er sinkt nicht. Menschen in ärmeren Gegenden können sich daher kein Getreide leisten. Nun werfen wir aber einen Großteil der Backwaren weg und kaufen neues Getreide für neue Backwaren – der Preis steigt weiter, weil wir das Getreide in den Müll werfen und andere Menschen können sich NOCH weniger Getreide leisten. Das ist so unfassbar! Und es ist so leicht, etwas gegen diesen dämlichen Kreislauf zu tun, wenigstens im ganz Kleinen, indem wir Sachen aus den Tonnen oder vor den Tonnen retten!

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      • Hi Bianka,

        ich verstehe den Versuch die Welt etwas besser zu machen und kann davor auch nur den Hut ziehen.
        Zu deinem ersten Absatz, kann ich leider nur sagen, das ich nicht viele kennen die sowas regelmäßig tun. Ich denke nur das es Leuten zu gute kommen sollte die nichts haben und nicht die die so tun als wenn sie kein Geld haben, nur um ihren Lifestyle zu pflegen. Würde es einer tun und es dann zur Tafel bringen, wäre ich voll dabei und würde dies sogar mit all meiner Kraft unterstützen. So lebt man aber auf Kosten anderer und miemmt nur den „Gutmenschen“

        Beim 2ten Punkt muß ich dir leider etwas widersprechen, weil er nicht zum ersten passt. Wenn weniger in den Müll gelangt, dann würden auch die Menschen, die in Containern nach essen suchen, nichts mehr haben. Dazu würde noch weniger für die Tafeln abfallen und die Menschen müssten sich dann auch teures Brot kaufen. Schon kommt man in einer Schleife die alles wieder zur Normalität bringt.
        Die Annahme das der Weizenpreis wegen dem Backhandwerk steigt ist leider auch nicht richtig. Der Weizenpreis war schon mal viel höher als er heute ist und es ist ein Spekulationsobjekt(wird an der Börse gehandelt). Würden wir aber all das Getreide auf der Welt ausschließlich für Lebensmittel verbrauchen, würde es für jeden Menschen genug geben. Da wir hier aber viel in die Biogasanlagen, Bio-Sprit und so irgendeinen scheiß stecken wird die Nachfragen immer höher. Hier wird etwas auf die Umwelt geachtet aber der Mensch leidet unter dem zu hohen Preis, andererseits könnte man den BIO-Irrsinn abschaffen und die Preise würden wieder fallen. Beides zusammen ist leider nicht möglich!

        Das soll kein Angriff auf die Lebensweise sein! Ich bin auch jemand der lieber etwas weniger aber dafür etwas vernünftiges haben möchte, nur habe ich die Befürchtung das hier das System zu sehr ausgenutzt wird von Menschen die eigentlich alles haben

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        • Liebe(r) somox,

          mir scheint, du hast noch nie in einen Container geschaut, weder bei einem Supermarkt, der nicht mit den Tafeln kooperiert noch bei einem, der mit den Tafeln kooperiert. Selbst bei zweiterem liegt noch SO VIEL IN DER TONNE, was die Tafeln nicht mitnehmen dürfen oder wollen…. Da bleibt dir die Luft weg! Da ist ganz viel Augenwischerei dabei und es ist bei weitem nicht so, dass da die Tonnen tatsächlich nur noch mit dem gefüllt sind, was tatsächlich nicht mehr genießbar ist.
          Und Sachen retten und dann den Tafeln geben, geht so leider nicht, weil die das gar nicht annehmen wollen oder dürfen. Und selbst die Tafeln schmeißen noch so irrwitzig viel weg, was dort nicht verkauft wird, aber auf jeden Fall noch genießbar ist. Leider geben die das natürlich nie so öffentlich zu, das wäre auch nicht gut fürs Image, einerseits nach Lebensmittelspenden zu „betteln (vor allem jetzt, wo die Flüchtlinge zu großen Teilen durch die Tafeln mitversorgt werden) und andererseits mehrere 10.000 Euro im Jahr an Müllgebühren zu haben, von denen viel noch genießbares Essen ist.
          Viele, die containern gehen, bringen das, was sie gerettet haben, danach in Fairteiler und teilen es mit anderen, auch mit denen, die darauf angewiesen sind. Wie gesagt, der Tafel bringen darf man das gar nicht und es gibt nicht viele andere Möglichkeiten, das gerettete Essen möglichst den Bedürftigen zukommen zu lassen. Das liegt aber nicht an denen, die da nur „die Gutmenschen mimen“, sondern das liegt am System. Und mir persönlich ist es lieber, jemand rettet das Essen (für das oft genug auch Lebewesen gestorben sind), auch wenn er es nicht dringend braucht, als wenn es niemand rettet. Containern hat nur wenig mit Lifestyle zu tun und die wenigsten Dumpsterer machen das, weil es hip ist. Klar, rein finanziell bräuchten es vermutlich viele Dumpsterer nicht und könnten auch im Laden einkaufen. Dann wird halt aus dem, was in der Tonne liegt, einfach Biogas. Ich sah neulich einen Bericht, da kam ein Biogasanlagenbetreiber vor, der täglich (!) 40.000 Tonnen (!) Lebensmittel zum Vergasen geliefert bekam. Täglich! Und das ist nur EINE Anlage von vermutlich einigen in ganz Deutschland!
          Du nimmst also selbst als „Lifestyle-Containerer“ niemandem was weg, weil genug da ist – und weil die Bedürftigen selbst oft nicht containern gehen – und weil die Tafel es nicht nehmen darf/kann/will – und weil es ansonsten wieder bei der Tafel im Müll landet…
          Und ja, Weizen ist ein Spekulationsobjekt. Aber daran kann ich als kleiner Verbraucher nur wenig ändern. Ich kann aber dafür sorgen, dass zumindest ein kleines bisschen die Welt besser wird und der Weizenverbrauch geringer. Wir haben eine Weile bei einer kleinen Bäckereifiliale für Foodsharing abgeholt. Täglich zwischen 6 und 10 großen Bäckerkisten voll. Alles noch genießbar, nur halt kauft es am nächsten Tag keiner mehr. Bei einer großen Bäckerei holen Freunde ab und an für Foodsharing ab, da fallen täglich 60 bis 100 Kisten an. Ich denke, da kann man schon was bewegen, mal so auf ganz DEutschland gesehen. Es müssten nur eben mehr mitmachen…
          LG
          Bianka

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          • Vielen dank Bianka das du so viel und schnell antwortest! Leider schaue ich wirklich nicht in die Mülltonnen von Supermärkten und weiß auch nicht wie es dort wirklich aussieht. Ich habe nur eine grobe Vorstellung und etwas Wissen von Erzählungen. Es erschreckt schon was an Lebensmittel weggeworfen wird und das die Hilfsorganisationen das nicht annehmen oder auch wegwerfen. Ich bin nur auf dem Standpunkt, dass die Überproduktion davon nicht gelöst wird, das Menschen mit Geld diese Sachen aus dem Container holen und davon leben. Möglicherweise spielt da auch der Gedanke von „die haben dafür nichts getan“ mit rein oder alles sollte einen Gegenwert haben und wenn es jemand nicht breit ist zu zahlen, dann soll er es nicht haben.
            In einer guten Welt würden dann die Gurke nicht 99 cent kosten sondern 4 Euro und der Erzeuger bekommt davon 3 Euro. Er wäre nicht gezwungen so viele Gurken zu Produzieren und diese dann für einen Schleuderpreis von 20 cent auf den Markt zu werfen. Hier muss er aber 15 mal mehr produzieren um auf den gleichen Gewinn zu kommen, was dann zwar zu günstigen Preisen für den Verbrauche aber auch zu schnellen wegwerfen verführt.
            Ich denke man kann die Überproduktion von Lebensmittel nur bekämpfen in dem man in so reichen Ländern wie bei uns die Preise massiv anhebt oder lokal kauft. Dann kommen wir aber wieder von dem leben ohne Geld weg. Die Lebensmittel nur abholen und dann im Freundeskreis aufbrauchen wie du es unten beschreibst wird an der Situation nichts ändern. Dadurch wird niemand weniger Lebensmittel produzieren. Eher noch mehr, weil man glaubt sie wurden nicht verkauft weil die nicht die richtige Zielgruppe angesprochen haben.
            Es ist ein verflixter Kreislauf und wenn man da etwas gutes tut dann fällt es dir auf der anderen Seite wieder runter.

            VG

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  8. Hi Dörte,
    Danke fürs Schildern deiner Erfahrungen!
    Ich bin hin und her gerissen ob es Sinn macht ohne Geld zu leben. Ich finde es faszinierend, jedoch können wir in der Welt mit unserem Geld sehr viel Gutes bewirken. Ich weiß nicht ob der richtige Einsatz von Geld oder das Geldverweigern mehr Anreize zur Veränderung setzen. Wenn ich mit meinem Geld zum Beispiel den Biobauern in meiner Region unterstütze bringt das meiner Meinung nach mehr als wenn ich beim Supermarkt containere.
    Grundsätzlich finde ich, dass unser Leben durch mehr Zeit statt Geld reicher wird. Geld an sich ist aber erstmal nicht schlecht oder negativ, sondern ein universelles Tauschmittel, das nur leider oft missbräuchlich eingesetzt wird.
    Liebe Grüße,
    ~Anne

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    • Konsumverzicht ist eine wichtige Sache, um uns Menschheit das Überleben zu sichern. Viel zu viele Menschen kaufen Sachen die sie nicht brauchen, und ein großer Teil wird dann auch noch ungenutzt weggeworfen (bei Textilien in Deutschland z.B. an die 40%!). Das zweite (dritte) Auto, jedes Jahr ein neues Smartphone, in jedem Zimmer einen Großbildfernseher und des Schwachsinns mehr.
      Die Rohstoffe der Erde gehen zu Ende ( ich empfehle einen Blick in die Bücher „Es reicht!“ von Serge Latuche oder „Suffizienz“ von Oliver Stengel.) und die sogenannte Effizienzrevolution führt zu nochmals steigenden Energie-und Rohstoffverbräuchen.
      Sogar die Bundeswehr sagt in einer Studie den Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung für etwa 2025 vorraus.(Studie „Peak Oil“).

      Radfahren statt Autofahren: na klar! Aber neu ist das irgendwie nicht, gell?

      Erlebnisse kaufen? Das ist doch schon eher bedenklich.

      Was wirklich schlimm ist: Millionen von Menschen haben nicht genug (bzw.gar kein) Geld, um sich die lebensnotwendigsten Dinge, die Grundbedürfnisse wie Nahrung und Wohnung, leisten zu können.
      In einer gut festgezurrten Hängematte (Alle Rechnungen, Strom Miete sind gezahlt, und dann auch noch ein Doppelverdienerhaushalt…) ein paar Wochen ohne Geldausgeben zu leben, und so die Armut, aus der es -auch in Deutschland- für viele kein Entrinnen gibt, als künstliches Event zu celebrieren – das ist respektlos, unmenschlich und kalt.

      Und wenn die paar Wochen um sind, lassen Sie es dann am Ende „zur Belohnung“ ganz besonders krachen?

      Und zu Anne: Geld ist das Mittel, um vermittels Waren An-und Verkauf noch mehr Geld zu machen Geld>Ware>mehr Geld. Also das Mittel, um wenige immer reicher zu machen.
      Bei reinen Tauschgeschäften( Ware>Ware) wie es sie in egalitären Gesellschaften gab (und noch selten gibt, Beipiel Xhosa) hatten alle Wohnung und Kleidung und niemand mußte Hungern. Dazu dienten u.a. auch die Allemenden. (Hierzu auch ein Lesetipp: Vandana Shiva: Erddemokratie“)

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      • Hi flameezar,
        würd mich jetzt schon sehr interessieren wie du so lebst. Ohne Geld?
        Wie kommst du auf Geld>Ware>mehr Geld? Das muss doch nicht so sein. Also wenn ich meinem Bauern jede Woche 20 Euro für Lebensmittel gebe und er sie dann dem Bäcker gibt um Brot zu bekommen etc. bleiben 20 Euro doch 20 Euro. Leider möchte mein Bauer mir nicht jede Woche Lebensmittel gegen Nachhaltigkeits-Coaching oder eine Innenarchitekturberatung geben. Ich sehe Geld als universelles globales Tauschmittel, mit dem leider im jetzigen System viel Mist getrieben wird. Ich finde es toll, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema beschäftigen.
        Deine Kritik ist ja wichtig, aber was schlägst du vor? Wie würdest du anfangen um jetzt etwas besser zu machen?

        Liebe Grüße, ~Anne

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        • Hallo Anne,
          ich lebe natürlich nicht ohne Geld, weil es niemanden voranbringt – in einem System, das auf Geld basiert, zu versuchen, ohne Geld durchzukommen. Und auch Frau Giebel lebt ja nicht ohne Geld, sondern sie gibt jetzt mal ein paar Wochen keines aus (außer Miete, Strom, GEZ….)
          Viel sinnvoller als das ist es, sich mit Suffizienz zu befassen, also nur das zu kaufen, was ich wirklich brauche. Das muß dann von hoher Qualität, langlebig, reparaturfreundlich und im Idealfall in der Region hergestellt oder zumindest fair gehandelt sein(ja, ich weiß, nicht alles wo fair draufsteht…). Das bedeutet z.B. ein neues Handy erst dann zu kaufen, wenn das alte irreparabel kaputt ist und nicht, wenn ein neues auf dem Markt ist, was dann unbedingt gekauft werden muß, weils neu ist, und nicht weils gebraucht wird. Mein Handy, ein Nokia 3110, ist 16 Jahre alt, und noch immer kann ich damit telefonieren. Mein PC ist vor vier Jahren gebraucht gekauft und hatte da schon 6 Jahre auf dem Buckel. Meine Brütting Turnschuhe, made in Germany, halten schon 5 Jahre, und sind von so hoher Qualität, daß es sich durchaus gelohnt hat, statt ein neues Paar zu kaufen, das alte zweimal neu besohlen zu lassen. (wodurch nebenbei der Schuster im Dorf gefördert wurde).

          Bei Klamotten das gleiche: wer Sachen nur eine Saison trägt, bringt uns alle ein Stückchen näher an den Abgrund.
          Wer Sachen kauft, weil er „dabei“ sein will, der kauft mehr als sie/er bedarf.
          Und das macht die überwiegende Menge der Menschen in Deutschland. Bei der Jeans, beim Auto, beim Smartfon usw. Und räubern damit die Ressourcen unserer Erde.

          Ich Kaufe nur das von weit her, was vor Ort nicht hergestellt werden kann. Zum Beispiel esse ich ausschließlich Obst und Gemüse aus der Region. Das ist nicht so schwer, meist recht günstig und bringt mehr, als spanische Paprika zu containern, weil ich nämlich regional handelnde Menschen unterstütze. Du kaufst ja auch bei Deinem Bioladen, das ist doch klasse, sofern da nicht auch ständig Schokolade, Acerolapulver, Bananen usw. mit im Körbchen sind.
          Wenn Du Nachhaltigkeistcoaching machst, hab ich Dir jetzt aber warscheinlich nichts Neues erzählt.

          Trotzdem ist das Geld letztlich die Wurzel allen Übels, weil in der Tauschwirtschaft die Dinge einen Wert hatten, und über das Geld bekommen Dinge einen Preis. Hier wäre es wohl aber auch sinnvoller, zu versuchen, örtliche Tauschringe aufzubauen, Solidarische Landwirtschaften (mit-)zugründen, Reparaturcafes aufzubauen usw usw. als einfach ohne Geldausgeben zu leben. Denn das fördert nichts von all dem, was für ein suffizientes Leben sinnvoll ist.

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          • Hi Falameezar,
            Danke für deine ausführliche Antwort. Du sprichst viele interessante Sachen an und mir bei einigem aus der Seele.

            Ich hab mich während der Fastenzeit ausschließlich von deutschen Lebensmitteln zu ernähren versucht. http://grueneralltag.de/100-prozent-lokal-und-vegan-lebensmittelliste-und-fastenzeit-resuemee
            Es ist nicht gerade leicht weil wir oft nicht wissen woher Dinge kommen bzw. weil wir natürlich auch den Anspruch haben nicht ständig das gleiche zu essen. Es war wirklich ein sehr spannendes und lehrreiches Selbstexperiment! Ich finde es toll, dass du auch so auf eine regionale Ernährung achtest! Sicher hast du dabei auch schon tolle „Produkte“ und Menschen kennengelernt.

            Kennst du das Cradle to Cradle (C2C) Prinzip? Hierbei werden Dinge so hergestellt dass sie den Menschen und der Umwelt nützen, also ohne Schadstoffe, fair und in unendlichen(!) Materialkreisläufen. Wir würden so konsumieren, dass wir einen positiven Fußabdruck auf der Welt hinterlassen – so wie es die Natur eigentlich macht. Alles ist Nahrung für etwas anderes. Abfall gibt es nicht. http://c2c-ev.de
            Das ganze ist keine Utopie denn es gibt schon C2C Produkte auf dem Markt, leider noch viel zu wenige. Bis es mal soweit ist, bleibt Konsumverzicht sicher ein sehr wichtiges Thema. Beim C2C Verein kann sich jeder ehrenamtlich engagieren, Neues lernen, netzwerken und die C2C Idee verbreiten. Mir macht es jedenfalls sehr viel Spaß!

            Ich denke ohne Geld leben ist schon möglich, für mich nur nicht unbedingt so sinnvoll in unserer jetzigen Gesellschaft. Letztendlich geben wir Menschen dem „Geld“ seinen Wert und wenn alle Faktoren eingerechnet würden gäbe es auch faire Preise fúr Arbeit und Produkte. Bananen wären dann sicher Luxusgüter!

            Ich finde es trotzdem klasse wenn Leute (fast) geldfrei leben denn es macht andere Leute auf die Probleme des momentanen Wirtschaftens aufmerksam. Ich glaube es ist auch Geduld gefragt die Fehlentwicklungen wieder umzukehren. Ob wir jedoch so viel Zeit haben bleibt fraglich.

            Liebe Grüße! ~Anne

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          • Hallo Anne,
            ich nehme einfach mal Bezug auf einige Aussagen aus Deiner Antwort. Bitte verstehe es nicht als persönlichen Angriff, sondern eher als Beispiele, die so oft in solchen Foren auftauchem:
            „Ich hab mich während der Fastenzeit ausschließlich von deutschen Lebensmitteln zu ernähren versucht.“
            Der Versuch reicht nicht. Denn es kommt sehr darauf an, wie wir das nennen, was wir tun. Ein Versuch, na gut, der ist dann ggf. gescheitert, nicht weiter schlimm.
            Nein, es geht darum, sein Leben entsprechend umzustellen und zwar auf Dauer und erfolgreich. In diesem und anderen Blogs zu solchen Themen steht immer wieder etwas davon, daß Leute notwendige Änderungen als Versuch, Experiment, Selbsterfahrung usw. „ausprobieren“. Aber wem soll das was bringen? In solchem Kontext doch nur dem eigenen Ego (deshalb dann auch die Blogs unterm Klarnamen…).
            Wenn man/frau schon so weit ist zu erkennen, daß es so wie bisher nun wirklich nicht mehr lange weitergeht, dann muß man doch verdammt den Arsch hochkriegen und etwas ändern. Das ist doch alles kein Spiel, kein Laborexperiment, kein Selbsterfahrungsseminar: die Erde um uns herum geht den Bach runter!
            „Es ist nicht gerade leicht weil wir oft nicht wissen woher Dinge kommen“ Es ist im gegenteil ganz leicht, sich ausschließlich regional zu ernähren: das, wo nicht drauf steht wo es herkommt, wird schlichtweg nicht gekauft, das ist doch nicht so schwer!
            „weil wir natürlich auch den Anspruch haben nicht ständig das gleiche zu essen“ – und dafür in Kauf nehmen, daß Deine Lebensmittel z.B. in Spanien von Menschen produziert werden, deren Dasein mit Fug und Recht als Sklaverei bezeichnet werden kann? Daß Obst und Gemüse mit dem Kühl-LKW 3000 km durch die Gegend gefahren werden, mit dem Flugzeug rangeflogen usw? Kann uns diese Menschenverachtende und Klimazerstörende Praxis egal sein, ist es das wert, im Winter Tomaten zu essen, im Frühling Erdbeeren und das ganze JAhr über Kiwis, Bananen,Apfelsinen….? Ich krieg sowas im ernst nicht mehr herunter.
            Im Übrigen gibt es für den Winter für Lagergemüses bestimmt mindestens1000 Kartoffel-, 500 Pastinaken-,200 Steckrüben-,100 rote Beete-, 50 Wurzel- und 2 Haverwurzelrezepte. Wenn man nicht Fertigessen kauft (als nachhaltigkeitscoachin sicher nicht), dann kann man es schon so einrichten, daß man nicht zweimal im Jahr dasselbe Gericht ißt. Und wenn die zeit zum Kochen fehlt: dann muß frau und man seinen Tag umstrukturieren. Wer nicht bei Facebook mitdaddelt, gewinnt schon eine Stunde pro tag. Wer keinen Schwachsinn im Fernsehen schaut (und ehrlich, gibts da auch was anderes?) gewinnt nochmal ne Stunde. Das macht zwei Stunden jeden Tag, in denen die leckersten Sachen aus nachhaltig erzeugten Rohstoffen selbst nachhaltig zubereiten werden können.

            Cradle to cradle ist eine gute Idee, aber es darf nicht dazu führen, daß dann wieder mehr konsumiert wird, weil ja nun das schlechte Gewissen, Abfall zu produzieren, wegfällt.
            Zur Illustration, was ich damit meine: in den 1980er Jahren wußtes jedes Kind: Tropenholz kauft man nicht. Dann kam dieses FSC Siegel, und schon waren die Baumärkte wieder voll mit -angeblich nachhaltigem- tropenholz. Und die Menshcen denken noch sogar, sie tun was gutes, wenn sie es kaufen. Triumph traute sich übrigens nicht, auf seine C2C- Unterwäsche das auch draufzuschreiben – man befürchtete, die Frauen würden nicht etwas tragen wollen, das kompostierbar ist. tss. soweit ist es schon gekommen….

            Kreislaufwirtschaft, wie beim C2C ist übrigens auch ein ganz wichtiger Aspekt bei der Erzeugung von Biolebensmitteln; jedenfalls beim „verbandsbio“, also Demeter, Bioland, Naturland usw., denn dort muß mindestens die Hälfte des Futters auf dem eigenen Hof produziert werden, die Tiere werden auf Stroh gehalten, und der reife Mist kommt dann als Kompostschicht wieder auf den Acker und bildet eine CO2 speichernde Humusschicht (das funktioniert bei den konventionellen Bauern mit ihre Gülle nicht). Dazu ist es auch wichtig, alte Sorten anzubauen, denn moderne, kurzhalmige Hochleistungsgetreidesorten eignen sich nicht als Einstreu. Wer also regional udn echt bio einkauft, bewirkt wirklich etwas. aber nur, wenn das auch von Dauer getan wird.
            Das wichtigste ist, sich immer wieder klarzumachen: Nachhaltigkeit ist nicht das Ziel, sondern das Mittel. DAs Mittel zum erhalt einer von Menschen bewohnbaren Erde.

            Und um auf das Anfangsthema zurückzukommen: Ob wir das mit dem weiterhin bewohnbaren Planeten nun in 30 Jahren mit oder ohne Geld hinbekommen, halte ich zumindest für Leute, die heute erst in die Kita gehen, für doch recht nebensächlich. ( Ich erlebs eh nicht mehr) Trotzdem wärs natürlich ein schönes Gimmick obendrauf. Lies auch gern mal bei Felber zur Gemeinwohlökonomie nach.

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          • Hi Falameezar,
            ich finde so einen „Versuch“ gut weil man sieht woran es im Alltag scheitert. Sorry, hast du dich schonmal 6 Wochen lang oder länger ausschließlich (!!!) von deutschen Lebensmitteln ernährt? Kein Pfeffer, keine ausländischen Gewürze, nur deutschen Tee, Öl, Essig und ALLE anderen kleinen und großen Dinge? Wenn ja bitte ich um deinen Bericht denn davon kann ich und andere sicher viel lernen! Tomaten und Erdbeeren im Winter müssen sicher nicht sein, Bananen mag gar nicht so und esse sie auch fast nicht und Fertigprodukte esse ich fast überhaupt nicht, aber es kommt ja fast NICHTS mehr aus Deutschland. Und hast du mal versucht (ja, denn alltagstauglich ist es meiner Meinung nach leider nicht, auch wenn ich es wünschte) dich nur von Wurzelknollen und Brot zu ernähren? Wie lange hälst du das durch? Woher kommen die Sonnenblumenkerne im Brot vom Bäcker? Deutschland? – weit gefehlt!! Backst du dein eigenes Brot aus selbst angebautem Getreide? Wenn nein konsumierst du zwangsläufig nicht Deutsche Produkte und weißt es vermutlich nichtmal. (Hefe? Gewürze? Salz?) Was machst du in der Kantine bei der Arbeit? wenn du Fortgehst? Bei Freunden bist? Bringst du dein eigenes Essen mit? Für mich ist das leider nicht realistisch. Wie du schon schreibst schaffen auch Demeter, Bioland und sonstige Anbauverbandshöfe es nicht 100 Prozent unabhängig zu wirtschaften. Zudem stimme ich nicht darin überein, dass die Tiere dort artgerecht gehalten werden. Vielleicht aber das beste was es momentan gibt, neben der Möglcihkeit alles selbst anzubauen? Es braucht also mal wieder einen Kompromiss um im Alltag zurechtzukommen. Dieser Kompromiss kann sich natürlich immer weiter richtung den 100 Prozent bewegen, die möglich sind.

            Einen Ferneseher haben wir nicht und facebook ist für mich Mittel zum Zweck der Kommunikation. Mir reicht es aber eben nicht daheim ökologisch zu leben wenn ich es nicht weiter verbreiten kann. Und welche Medien brauchen wir dann? Mir ist es wichtiger 100 andere Leute zu motivieren als all meine Zeit für die eigenen 100% im stillen Kämmerlein aufzuwenden, die verglichen mit viel mehr Menschen viel weniger bewirken. Dir ist das anscheinend auch wichtig, sonst hättest du hier nicht geschrieben!?

            In der Natur gibt es auch „Verschwendung“ und ein Kirschbaum produziert mehr Kirschen, Blätter, und Blüten als er braucht, aber ist das Abfall? So funktioniert der Cradle to Cradle Gedanke. Wenn es keinen Abfall mehr gibt ist auch Konsum nicht mehr schlecht, auch viel Konsum. Ich denke wir können uns das in der heutigen Welt einfach (noch) nicht wirklich vorstellen.

            Du sprichst viele Probleme an, ich fände es aber sinnvoller deine Lösungen zu hören. Zweifelsohne hast du ja schon einige für dich entdeckt! Fände ich sehr spannend!

            Wandel geht Stück für Stück voran und jeder kann etwas dazu beitragen. Egal in welchem Alter, welcher Sozialschicht, wieviel Zeit er hat etc. DAS finde ich ist das wichtigste was wir anderen Leuten weitergeben können damit sich etwas ändert. Dabei ist es auch spannend sein eigenes Tun zu dokumentieren und zu sehen was für einen funktioniert (jetzt schon) und was (noch) nicht. Wir können eben nur die beste Wahl treffen die uns zur Verfügung steht und nicht alle haben die selben Möglichkeiten!

            Liebe Grüße,
            ~Anne

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          • Ach so, eins noch:Widerspruch! C2C ist nicht okay, wenn dann mehr konsumiert wird als tatsächlich benötigt wird. Denn auch C2C Produkte bedürfen bei der Herstellung Energie. Kommt diese aus fossilen Quellen, dann ist es ja eh kein „echtes“ C2C. Selbst wenn aber „erneuerbare“ energien eingesetzt werden, um mehr zu produzieren, als tatsächlich gebracuht wird, dann werden mehr Windräder und solarzellen produziert, um diese überflüssige Menge Zeugs zu produzieren, und auch dann ist es nicht mehr „echt“ C2C.
            Dein Beispiel mit dem Kirschbaum greift daher maximal dort, wo ausschließlich nichttechnische solare Produktion stattfindet (= photosynthese der Pflanzen).
            Alles andere ist grüne Träumerei.

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        • Hallo Anne,vielen Dank für Deine kritische Antwort. durch die Frage wird das individuum souverän, ist das so richtig zitiert?

          Ich hab mich natürlich gleich mal durch die Küche gewühlt: das Soja kommt vom Bodensee, der Amarant aus Hohenlohe. Leinsaat, Mohn und Weizen aus Hasenmoor, Butter und Milch aus Hammfelde, Quark, Käse und Joghurt aus Dannau, Dinkel und Zuckerrübensüsse aus Panten, Gerste aus Nehms,Bier aus Stralsund (mit deutschem Hopfen), Hefe vom Königstuhl, Salz aus Radolfzell, Pflanzenöle aus Schönberg, aber beim Pfeffer, da hast Du mich, der ist ausm Weltladen und garantiert nicht regional.

          Den ganzen Winter über gibt es tatsächlich fast nur Lagergemüse, unter hinter den von dir doch etwas verächtlich „Knollen“ genannten Gemüsen verbergen sich solche Schätze wie Schwarz-und Haferwurz,Rot-, Weiß und Spitzkohl, Diverse Kartoffelsorten, Rote Beeten, Sellerie, Sandmöhren, Äpfel, Rote, gelbe, kleine, große Zwiebeln,Pastinaken, Petersilienwurzeln,sowie all deren haltbaren Leckereien (zB, Milchsauer oder eingekocht) Ausnahme: frisch bis in die Frosttage hinein gibts regionalen Feldsalat, Postelein und Wildkräuter. Rosmarin und Sprossen liefert die Fensterbank usw.

          Das niederländische Landbauistitut hat schon 1980 festgestellt, daß bei entsprechender Reduzierung des Fleischkonsums sich die Niederlande komplett autark ernähren könnten.
          Und das ist eins der am dichtesten bevölkerten Länder der Erde.

          Zu dem Verbrauch von nicht-Regionalem schreibt Vandana Shiva (ohne daß ich das für meinen Fauxpax mit dem Pfeffer als Enstchuldigung anführen möchte):
          “ Der Schutz der Ressourcen dieser Welt und die Schaffung von nachhaltigen und befriedigenden Lebensweisen werden am sorgsamsten, kreativsten, effizientesten udn gerechtesten auf lokaler Ebene erreicht. Die [Re- f.]Lokalisierung der Wirtschaft ist ein sozialer und ökologischer Imperativ.Bloß Güter und Dienstleistungen, welche nicht lokal produziert werden können[…]sollen […]über weite Strecken transportiert werden.“
          Serge Latouche schreibt dazu: „Handel mit Regionen, die den gleichen Weg [der Relokalisierung f.]gegeh und dem Produktivismus abgeschworen haben, ist möglich: gleichgewichtiger Austausch, der die regionale Unabhängigkeit respektiert, d.h. Handel mit dem jeweiligen Überschuß an regionalen Produkten, ohne Menschen zu übervorteilen udn Ökosysteme zu belasten (Butter gegen Oliven usw)“
          Ich ergänze das für mich dadurch, daß immer geschaut werden muß, ob daß, was da transportiert wird, tatsächlich ein Grundbedürfnis stillt oder nicht doch lokal substituiert werden kann. Letzteres ist bei allem Obst, Gemüse, Getreide,Milchprodukte und Fleisch m.E. auf jeden Fall gegeben. Bei dem Pfeffer hast Du mir nun eine weitere Aufgabe gestellt, das für mich zu überprüfen.

          Letzten Endes bedarf es immer und überall radikaler Forderungen, damit davon dann überhaupt etwas Meßbares umgesetzt wird: wer von sich selbst 100% fordert, kann bei 80% landen ohne zu scheitern. Wer sich gleich nur die Hälfte vornimmt, landet bei ’nem viertel, und das ist dann zu wenig.

          Wir sind in unserem interessanten Austausch nun aber doch sehr weit vom ursprünglichen Inhalt dieses Blogs und meiner Kritik am „Armeleutespielen“ weggekommen und sicher sind viele andere von unserem Dialog eher gelangweilt. Vielleicht sollten wir es daher beim dezeitigen Stand belassen.

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          • Hi Falameezar,

            Ich finde es wirklich toll wie konsequent du bist und dass du all diese Produkte bei dir überhaupt finden kannst! Selten finde ich Menschen die „konsequenter“ sind als ich – meist werde ich als zu „extrem“ abgestempelt. 😉 Ich wünschte es gäbe hier so viel Regionales zu kaufen! Du machst aber auch viel selbst, was noch besser ist! Es scheitert oft nicht am Wille, sondern auch am Angebot. Und ob die Ökobilanz und der Gesundheitsfaktor von regionaler Butter besser ist als Olivenöl aus Italien ist schwer zu beurteilen. Schwierig wird es natürlich auch bei anderen Gütern als Lebensmitteln.

            Ich liebe übrigens Knollen/Wurzelgemüse und bin auch ein großer Fan von radikalen Forderungen (vor allem an mich selbst), weil sie mir den Ansporn geben weiterzudenken und zu handeln und mich eben nicht zu schnell zufrieden zu geben. Dann gilt es eben den Spagat zwischen Wunsch und Realität zu schaffen.

            Es lassen sich übrigens super Windräder aus „Schrott/Altmetall“ bauen. Ich glaube wir denken meist einfach nicht weit genug. Erneuerbare Energien heißt für mich nicht, dass es umweltschädlich hergestellte Solarzellen und Co sein müssen. Und ja, C2C hat sicher noch einen langen Weg vor sich. Die Ansicht mit dem „uneingeschränkten“ Konsum sorgt immer für Diskussionsstoff und ich denke dass wir einfach noch nicht so weit sind. Zudem halte ich es persönlich auch nicht für nötig mehr zu verwenden/verschwenden als man braucht. Wäre alles 100% C2C gäbe es dabei theoretisch jedoch keine Probleme. Es gilt aber sicher die Theorie von der Praxis zu trennen und zu überprüfen.

            Ich bin mir sicher dass diejenigen Leser die diese Diskussion nicht interessiert sie auch nicht weiter verfolgt haben. Fand’s jedenfalls spannend mit dir zu schreiben!

            Ganz liebe Grüße, ~Anne

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  9. Hallo Dörte,

    das finde ich so spannend. Hab dich ja sushiessenderweise kennengelernt und nun dieser Versuch. Meine persönliche Erfahrung ist, wenn ich extrem verzichte, kommt das Verlangen doppelt wieder. Also besser nicht zu extrem werden. Zeigte mir das viele Fasten z. B. letztes Jahr. Raphael Fellmer benutzt übrigens wieder Geld. Wegen dem Zeitfaktor. Die Zeit fehlte dann in der Familie. Er ist ja auch in meinem Buch. Außerdem sind es ja eher die Fixkosten bei mir, die reinschlagen als die 5 Euro Essen am Tag. Ich wollte ja kleiner wohnen aber das ist teurer hier. Foodsharing gibt es hier nicht und es zu gründen und mich dafür zu engagieren, wäre mir halt zu zeitaufwendig. Ich füttere aber gerne die Nachbarskatze gegen Essensspende. Ich tausche auch Zeit gegen Zeit, z. B. Text gegen Einkauf. Das mag ich. Ob es die Welt rettet, ich weiß nicht …

    Liebe Grüße – Tanja

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