Innen ausmisten: Gewohnheiten loswerden

Minimalismus geht irgendwann nach innen. Ich merke: Wenn ich etwas aufgebe, muss ich zunächst eine enorme Spannung aushalten. Das ist nie angenehm und das Ziel ist noch in weiter Ferne. Denn: Erst langfristig habe ich mehr Lebensqualität. Je älter das Verhaltensmuster ist, das ich loswerden will, desto netter sollte ich dabei zu mir selbst sein.

Fragen, die mir dabei helfen:

Welche Funktion hat das alte Verhalten für mich?
Wer oder was kann mir dabei helfen, das Verhalten abzustellen?
Gibt es ein Ersatzverhalten, das mir zur Überbrückung hilft?
Wie kann ich das Verhalten unterbrechen oder den Neustart hinauszögern?

Was wird in meinem Leben schön, wenn ich das alte Verhalten loslasse?

Vor 17 Jahren habe ich mir das Rauchen abgewöhnt. Geholfen hat mir eine Kugel Knet in meiner Jackentasche, wenn ich nervös wurde. Seitdem bin ich rauchfrei.

Wie ist deine Erfahrung? Gibt es Dinge, die du loswerden möchtest? Was hilft dir dabei?

7 Gedanken zu “Innen ausmisten: Gewohnheiten loswerden

  1. Hallo Tanja,

    wie ich oder wir von Dir gewohnt sind, mal wieder ein paar kurze, aber weise Gedanken!

    Die Macht der Gewohnheit. Es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen. Im Netz und auf vielen Minimalismus-Blogs findet man Beiträge dazu. Kürzlich gab es etwa auf beVegt sogar eine Themenwoche mit drei Artikel darüber. Schön, dass Du nun auch hier das Thema aufgreifst.

    Mit Hilfe dieses Wissens und ein paar simpler Tricks (wie etwa die Kugel Knet, die Dir zum Abgewöhnen des Rauchens geholfen hat) kann man innerhalb weniger Wochen „schlechte“ Gewohnheiten ablegen bzw. sich „gute“ aneignen. Ich habe das in den letzten Jahren mehrmals im Selbstexperiment geschafft.

    Es kann jedoch viel länger dauern, bis man überhaupt weiß, was für einen eine „schlechte“ Gewohnheit und was eine „gute“ Gewohnheit ist. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich mich wirklich 100 % entschlossen haben, mich vegan zu ernähren. Zunächst habe ich mir eingeredet, dass Biofleisch ja von glücklichen Tieren kommt. Als ich kein Fleisch mehr gegessen habe, habe ich mir eingeredet, dass Fische ja keinen Schmerz empfinden (was quatsch ist). Als Vegetarier habe ich zwei Jahre gebraucht, bis mir klar war, dass die Milchindustrie vielleicht noch gnadenloser und grausamer ist als die Fleischindustrie. Den Schritt zum Veganer habe ich dann innerhalb weniger Wochen vollzogen, mit Hilfe des Wissens um die Macht der Gewohnheit und ein paar kleiner Tricks.

    Einfach bewusste Grüße

    Christof

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    • Danke. Der Link ist spannend, Christof. Hab mich durchgelesen. Ich finde deinen Weg sehr interessant. Deine Tricks in der Zeit würden mich interessieren. Vegane Tage hattest du mir mal vorgeschlagen. Zeitweise koche ich ohne Tier. Mir fehlt das nicht. Und schmeckt sogar besser!
      Liebe Grüße – Tanja

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  2. Hallo Tanja, Ja, mit dem Weniger an äußerem Krempel, fällt halt der „innere“ Krempel mehr auf. Umgekehrt interessanterweise auch: Je mehr inneren Krempel ich sortiere, desto klarer werde ich auch im äußeren Bereich. – Ich habe festgestellt, dass auch hier weniger mehr ist – d.h., bloß nicht an allen Gewohnheits-Ecken gleichzeitig anfangen, überschaubar bleiben. Und was mir hilft: in mich hinein spüren, was so gerade dran ist. Logisch nachdenken, was ich alles bei mir ändern möchte, da kann ich an allen möglichen Ecken anfangen, aber was fühle ich wirklich? Was ist jetzt für mich das Naheliegenste? Was drängelt am meisten in mir?
    Netter zu sich selbst sein, auch wenn mal was nicht so klappt – das finde ich super. Denn es hilft wirklich sehr!

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  3. Hallo Tanja!

    Ich merke bei mir, dass vieles in Phasen verläuft. Wichtig ist, dass ich dem, was ich verändern möchte, Zeit und Aufmerksamkeit gebe, es zu meiner Priorität mache.

    Nebenbei geht gar nix (zumindest nicht bei mir)

    Schön finde ich Deinen Satz „Je älter das Verhaltensmuster ist, das ich loswerden will, desto netter sollte ich dabei zu mir selbst sein.“

    Das ist sehr wahr!

    lg
    Mareia

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  4. Hallihallo – ich bin bis jetzt stille Mitleserin und sehr begeistert von deinem Blog. Zur Frage: Ich neige zu kleinen Selbstbetrügereien, um die Ziele zu erreichen, Das Rauchen bspw. habe ich mir mit einer E-Zigarette abgewöhnt. Und bei meiner Shoppingdiät gibt es kleine, erlaubte Ausnahmen oder Belohnungen (z.B. Washi-Tape) und mit der Zeit merke ich, auch darauf immer öfter verzichten zu können. Wäre ich von Anfang an „radikaler“ gewesen hätte ich sicher nicht so lange durchgehalten. Und ich denke auch, dass sich mit dem Alter (?) die Prioritäten einfach ändern. Auch beim Entrümpeln und Putzen gehts bei mir schrittweise voran: jeden Tag 15 Minuten, da kommt ordentlich was zusammen während einer Woche..

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