Entschleunigung: Mein neuer Weg zur Arbeit

Schon lange vorgehabt, endlich umgesetzt: In dieser Woche bin ich jeden Tag rund 8 Kilometer durch Hamburg auf dem Weg zur Arbeit und zurück mit dem Fahrrad gefahren – und ich empfinde das als einen enormen Zugewinn an Lebensqualität! 🙂 Zwar ist das nur der halbe Weg, denn ich sitze immer noch 25 Minuten in der S-Bahn, doch ich erspare mir

  • das leidige Umsteigen am Hauptbahnhof (jetzt fahr ich in einem Schwung bis zum geparkten Fahrrad durch),
  • das Warten auf die ewig verspätete R10 (mit das Zermürbendste bisher…),
  • das vom Halbstundentakt der R10 diktierte Feierabendmachen (einfach raus ausm Büro, rauf aufs Rad und los, denn die S-Bahn, die ich dann später nehme, fährt alle 5-10 Minuten).

Stattdessen bin ich in Summe kaum merklich länger unterwegs, denn die Radelstrecke zwischen Dulsberg und Rahlstedt führt mich ausschließlich an einem kleinen Bachlauf längs – unterbrochen von gerade mal 3 (!) Ampeln, die mich zum Anhalten zwingen, und wenigen Überquerungen kleiner Sträßchen, die kaum befahren sind. Ich kann also nach Herzenslust in die Pedale treten und meinen Kreislauf ordentlich in Schwung bringen. Fahrende Autos sind die gesamte Radelstrecke außer Sicht- und fast immer auch außer Hörweite. Ich begegne usschließlich gut gelaunten Menschen auf Rädern, in Jogging-Klamotten oder mit gut erzogenen Hunden, die keine Radfharer fressen…

Noch Fragen? 🙂 Ach ja: Ein regentaugliches Outfit habe ich immer in der Satteltasche dabei, es gibt also keine Ausreden im Herbst. (Wie viel mich der Hamburger Winter vom Radeln abhält, lässt sich ja nie vorhersagen…)

Gestern bin ich dann jedoch ab und zu für Euch vom Rad gestiegen und habe ein paar Fotos gemacht, damit Ihr mal sehen könnt, wie meine Entschleunigung aussieht. 🙂
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Und wie kommt Ihr zur Arbeit und zurück?

26 Gedanken zu “Entschleunigung: Mein neuer Weg zur Arbeit

  1. Oh was ein schöner Weg! Und eine super Idee, einfach die Verkehrsmittel zu kombinieren.
    Ich selbst fahre überwiegend mit ÖPNV, da habe ich gleich 3 brauchbare Varianten zur Auswahl. Das Fahrrad würde mich auch reizen, ist hier aber überwiegend eine Katastrophe – Straßen schlecht, vielbefahre, fehlende oder unvollständige Radwege. Dortmund ist erst kürzlich zur fahrradfeindlichsten Großstadt Deutschlands gekürt worden 😦

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  2. Jaaa, Fahrradfahren zur Arbeit ist ein unglaublich großes Mehr an Lebensqualität, wenn der Arbeitsweg stimmt (ich habe nen paar Ampeln mehr, aber 5 Kilometer sind ampelfrei. Ich mache es jetzt schon fast eineinhalb Monate und fühle mich komplett anders. Wenn ich mal einen Tag mit dem Auto zur Arbeit fahre (ist kaum schneller), bin ich abends unruhig und muss nochmal raus. Mein Körper ist definierter geworden, ich freue mich über jeden Extrakilometer und bin 45 Minuten am Tag einfach zufrieden auf meinem Rad unterwegs.

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    • Es ist wirklich genau diese Zufriedenheit, Nanne, von der Du sprichst, die ich in dieser Woche auch erlebt habe. Die körperlichen Nebeneffekte werden mich final überzeugen, aber allein schon der Stressabbau und die frische Luft sind wow! 🙂

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  3. Ach ja, da werden wieder Erinnerungen wach… Bis letztes Jahr bin ich auch jeden Tag zur Arbeit mit dem Rad, am Rhein entlang! Bis dann meine Firma verkauft wurde und ich nun gezwungen bin mit der S-Bahn zu fahren… Wie grausam die Umstellung war, kann sich kaum einer vorstellen…. Früher bei Regen, Sonne und Wind gut gelaunt am Arbeitsplatz angekommen, heute müde und schlecht gelaunt. Ich kann Dich nur positiv bestärken, am Anfang mag die Umstellung doch etwas schwierig sein, aber wenn Du es gewöhnt bist, wirst Du süchtig! Versprochen (Neid, Neid, Neid ;-))

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    • Hallo luckynette, das ist ja wirklich schade! Und Du scheinst wirklich keine Möglichkeit zu haben, wenigstens eine Teilstrecke mit dem Rad umsetzen zu können. Weißt Du, ich hab drei Jahre gebraucht, um zu begreifen, dass mein Jobwechsel mir doch eine Chance aufs Zur-Arbeit-radeln lässt, wenn ich eben bereit bin, mir dafür ein zweites Rad anzuschaffen, dass an der passenden S-Bahn-Station auf mich warten darf und auf dem Rückweg dort wieder geparkt wird. Und ich musste mich eben darauf einlassen, dass ein eh schon weiterer Arbeitsweg von 50 Minuten dadurch noch einnmal zehn Minuten länger wird. Ganz lieben Dank für Deinen bestärkenden Kommentar!

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      • Hallo Dörte,
        na ja ich bin dann in letzter Zeit mitm Radl zur Bahn gefahren, immerhin! Aber nun hat sich das sowieso alles erledigt und ich werde in Zukunft ganz viel Gelegenheit haben, meinem Drang nach Bewegung vorerst mal privat nachzugehen 😉
        LG Annette

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  4. Wirklich ein schöner Weg auf die Arbeit. Schaut bestimmt auch im Winter bei Schnee schee aus 😉 Frage mich gerade, ob Du nicht die ganze Strecke mit dem Radl zurücklegen könntest. Würde das nicht noch mehr Freiheit, Fitness, Nachhaltigkeit, Geld in der Tasche usw. bedeuten?

    Viele Grüße aus Franken,

    Christof, der heute 5 km zum Einkaufen gegangen ist (und wieder zurück)

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    • Du stellst die entscheidende Frage, Christof! Und ich beantworte sie mit: ja. 🙂 Leider wird der erste Teil der Strecke entlang vielbefahrener Straßen mitten durch Hamburg führen, doch immerhin gibt es überall Radwege. Leider gibt es bei mir auf Arbeit keine Duschen im Gebäude – was nach rund 70 bis 80 Minuten strammes Radeln dann doch mal angebracht wäre… Ich muss mich halt auf Wechelklamotten und Katzenwäsche beschränken. Meine Monatskarte würde ich trotzdem nicht aufgeben wollen, denn sie bietet mir die Unabhängigkeit an Regentagen. Also, sobald ich die ganze Strecke radele, melde ich „Vollzug“. 🙂

      Das mit dem Zu-Fuß-gehen finde ich auch eine spannende Herausforderung. Es ist einfach die konsequenteste Form der Entschleunigung, deshalb liebe ich ja auch das Wandern so – wie Du ja auch. Und jetzt lese ich erstmal Deinen bericht über Deine Alpenüberquerung. 🙂

      Liebe Grüße!

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  5. Traumhaft. Ich konnte auch lange mit dem Rad zur Arbeit fahren, eine halbe Stunde über die Felder in Richtung Taunus. Morgens ideal zum Wachwerden, abends toll zum Runterkommen. Wind, Wetter, Regen kann man mit den richtigen Kleidern gut ignorieren, bei Schnee und Eis wird es herausfordernd. Spikes für mein Rad habe ich nicht gekauft, gibt’s aber ;-). Heute nehme ich die Öffentlichen, vielleicht habe ich irgendwann wieder das Glück, radeln zu können.

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    • Oh, klingt so, als ob Du im Moment irgendwie körperlich nicht dazu in der Lage bist – oder was spricht dagegen, es einfach zu tun, Hanne? Der innere Schweinehund hat mich jetzt über ein Jahr von meinen Radelplänen abgehalten, ich bin froh, endlich gewonnen zu haben… 🙂

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  6. Hallo Dörte!

    Heimzufahren kann ich mir sehr gut vorstellen, aber in die Arbeit habe ich insofern Bedenken, weil ich beim Fahrrad fahren doch ordentlich ins Schwitzen komme. Spaß machen würde es mir schon, aber dann müsste ich mich als erstes duschen und umziehen und irgendwie geht das hier nicht wirklich.

    lg
    Maria

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    • Das ist auch mein Problem, Maria, weil wir keine Duschen im Gebäude haben. Deshalb zögere ich auch noch, die gesamte Strecke zu radeln. Eine Lösung könnte Kieser sein, die sind direkt ums Eck und ich bin da Mitglied, müsste also nur kurz reinspringen, alibimäßig zwei, drei Geräte trainieren und dann unter die Dusche dort. 🙂 Dann wäre ich in Summe (wenn ich auch die ganze Strecke radele) aber auch fast 2 Stunden mit meiner Hinfahrt beschäftigt, bevor ich einstempele. Ob es mir das wert ist? Schließlich muss ich häufiger um 8 Uhr im Büro sein – das würde bedeutet, um kurz nach 6 Uhr auf Rad zu steigen – muss frau in der dunklen Jahreszeit echt wollen…

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        • Hallo Dörte,
          also, zwei Stunden pro Strecke find ich auch ziemlich krass. Das hätte ich bei meiner alten Arbeit auch machen können, aber ohne Dusche war es nichts für mich. Den Körper kann man ja auf der Toilette am Waschbecken waschen, aber die Haare? Und dann noch föhnen? Ich habe im Sommer, wenns heiß ist, schnell klitschnass geschwitzte Haare. Alles, was unter zehn Kilometern ist, klappt glaube ich gut. Alles andere wird eher zum Sport und benötigt ne Dusche.
          Solltest du dich aber für die Mieser-Variante entscheiden – kannst du das Training nicht einfach weglassen?
          lg Nanne

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      • Was spricht dagegen, bei Kieser einfach mal direkt zu fragen, ob es ok ist, wenn man nur zum Duschen kommt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die was dagegen haben. Die Jahresgebühr ist ja schließlich teuer genug. Die Duschzeit würde ich nicht in die Fahrzeit einrechnen, denn die sparst Du ja zu Hause.
        Was Dunkelheit angeht: Es gibt tolle Fahrradscheinwerfer, zum Beispiel den hier: http://www.os-bikes2.de/epages/61799747.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61799747/Products/BEFR038

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        • Hallo Johannes, tausend Dank für den Linktipp zum Scheinwerfer – genau so etwas brauche ich demnächst, denn die Strecke ist in der dunklen Jahreszeit sonst echt nicht zu fahren. Die Idee mit Kieser find ich auch korrekt, Mann! 🙂 Gestern und heute bin ich tatsächlich die gesamte Strecke geradelt und kam mit Waschbecken in den Toilettenrämen bei mir auf Arbeit und Wechselklamotten ganz gut zurecht. Mal schaun… Viele Grüße, Dörte

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  7. Nun ja mein Arbeitsweg ist sehr kurz- die Treppe runter und bis zum Auto. Als Außendienstler steht mein Dienstfahrzeug immer vor der Haustür. Dafür habe ich mich vor einigen Wochen von meinem Auto getrennt und nutze das Rad für das Einkaufen, etc.!

    Der Wechsel zum Rad ist auf jeden Fall angenehm, denn außer den großen Radtouren als sportliche Betätigung bekomme ich auch unter der Woche zum einkaufen ein paar Kilometer zusammen. Natürlich ist das Ganze eine herausforderung aber es ist machbar und es macht Spaß.

    Aktuell ist es noch schön, denn das Wetter passt. Mal schauen wie es im Winter ausschaut xD

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  8. Wunderschöne Streckenbilder! Auch ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, habe allerdings nur vier Kilometer pro Strecke zurück zu legen. Und nach der Arbeit in gemütlichem Tempo nach Hause zu rollen, ist der beste Weg, um sich gedanklich von der Firma zu trennen und den Kopf frei zu bekommen. Das geht allerdings nur an den Streckenteilen, die ohne Autoverkehr sind, sonst wärs zu gefährlich!

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  9. Hallo Dörte,

    ich wollte mal horchen, ob du weiterhin zur Arbeit radelst und wie es jetzt bei beginnendem Herbst/Winterwetter so ausschaut.

    Ein gutes Licht kann ich dir übrigens unbedingt empfehlen. Das macht das Radfahren wesentlich sicherer!
    Liebe Grüße
    Nanne

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