Erinnerungen reduzieren. #minimalismus und Fotos

Hier schreibt die @mons7 von der Lernspielwiese.

Weniger ist mehr.

Ja. Der Meinung bin ich, die Haltung hab ich. In meinem Tun habe ich mich dieser schon nach und nach angenähert. Wenn auch menschlich, sprich nicht perfekt und gelegentlich rückfällig. Zumindest nehme ich Rückfälle als solche wahr. Aber erst mal zu dem, was geklappt hat, bevor ich mit der derzeitigen großen Herausforderung für mich herausrücke.

Es hat geklappt …

  • … dass ich nur noch die Kleidung im Schrank habe, die ich liebe und liebend gern auch trage. Insbesondere über das #project333.
  • … dass ich nicht alle neuen Dinge in mein Leben reinlasse, so einfach so, hier hat mir die Idee mit dem Jingle (dort als Rap-Beispiel genannt) von Tanja Heller hier gefallen, … und bei mir neues Gutes bewirkt.
  • … nun ja, nicht ganz, dass ich gar jeden Tag einer einzelnen Woche (Challenge!) nichts ausgegeben. Aber in Bezug darauf, mein Schwachwerden, in einem anderen/weiteren Post. 😉
  • … dass ich in (m)einem Zimmer wohne, das annähern (dynamischer Prozess 😉 ) so (leer) aussieht, wie ich mir das wünsche und mich wohl fühle.

Immerhin. ABER…

Was ist aber, wenn?

… ich alle realen Dinge (scheinbar) im Griff habe, außer… meine Fotoalben und ein altes Gesangbuch? Kann ich die dann virtualisieren? Wie? Und verliere ich dabei etwas? Aber in ausführlich…

Ich habe etwa 4 Fotoalben. Eins von mir als Baby mit Stammbaum und so. Eines von Kleinkind mit Familie und Co. bis Einschulung und erstem Urlaub (überhaupt) in Italien. Dann eines, das… ich würde mal sagen meinen Vorpubertät im wahrsten Sinne des Wortes abbildet und ein letztes mit dem ganzen Rest. Bis ich selbständig wurde. Mit viel Liebe gestaltet, eingeklebt, kommentiert. Das Spiralbuch, unter dem Gesangbuch, die Fortsetzung von mir garstelbst, also quasi der Teil 5 der Fotoalben-Arie.

Auch zum Gesangbuch kann ich eine Arie schreiben. Ich habe es zu meiner 1. Hl. Kommunion erhalten. Goldschnitt. Etwas lädiert, weil der Regentropfen nicht gut aushält. Fasst sich gut an, der Band. wirklich. Sterbebildchen (ihr wisst, was das ist?) befinden sich darin. Also Erinnerungen. Auch Mitbringseln. Von der Tante aus Altötting. Sogar ein Hummelbild, das mir am Herzen liegt, aber da nicht reingehört.

Dann kam vom Bistum eine Ergänzung. Na. Die hätte ich ja noch kaufen können. Obwoh ich ja mittlerweile in einem ganz andern Bistum leben. Aber jetzt. Ein neues Gesangbuch herausgegeben. Vom Bistum, in dem ich einst wohnte. Was ist mit meinem alten, ohen Ergänzung, jetzt sinnlos, nur noch mit Erinnerung von mir behaftet? Und mit den Inhalten?

 

. 20140629_162600

Helft mir und erzählt mir. Wo lagert ihr eure Fotoalben? Wem wollt ihr die noch zeigen? Oder schaut ihr die gar noch selber an? Wann und wenn ja, warum? Was fühlt ihr dabei? Und jetzt

Die ulitmative Frage

Würdet ihr das gleiche in digitalisierter Form (die ich mir gerade überlege) empfinden?

Eure @mons7

16 Gedanken zu “Erinnerungen reduzieren. #minimalismus und Fotos

  1. Ich habe sechs Fotoalben (eins alleine für meine Hochzeit) und die bleiben. Ebenso mein Gotteslob, auch wenn ich nicht mehr so kirchenaffin bin. Ich habe es ebenfalls zur Kommunion geschenkt bekommen. Auch wenn so vieles aussortiert wurde, das Gotteslob ist mir irgendwie wichtig. Genauso wie die Bibel vom meinem Patenonkel (habe ich über zehn Jahre nicht herein geguckt).
    Alle anderen Fotos sind digital und ich drucke nur noch welche zur Deko für die Wohnung aus, die ab und an ausgetauscht werden (und dann in den Müll kommen).

    Like

    • Liebe Nanne, aber das heisst auch, dass das Gotteslob und die Fotoalben für Dich eine Bedeutung haben. Also dass Du Dich an ihnen … erfreust?

      Like

  2. Mir waren meine Fotoalben und Dias zuviel und habe Sie vor langer Zeit schon digitalisiert. Die Fotos mit der Digitalkamera habe ich nie ausgedruckt. Als Ersatz für die Alben verwende ich das Online-Fotoalbum Flickr, welches durch seine Möglichkeit der Einstellung der Sichtbarkeit auch den Zugriff von Verwandten, Bekannten usw. zuläßt. Vielleicht ist in diesem Zusammenhang meine Podcast-Folge vom Samstag interessant.

    Like

  3. Gerade habe ich über so etwas Ähnliches auch gebloggt 🙂 Ich habe nämlich vor einigen Tagen meine Erinnerungen ausgemistet. So viele Fotoalben besitze ich nicht, aber die, die ich habe, haben einfach zu viele unliebsame Erinnerungen enthalten. Also habe ich sie durchgesehen, genauso wie die ganzen losen Fotos, und dann entsorgt, was ich nicht mehr wollte/brauchte. Vieles besitze ich als Negativ, die nehmen nicht viel Platz weg und lassen sich leichter aufheben. Zum Digitalisieren habe ich keine Zeit um ehrlich zu sein. Aber solange ich die Negative noch habe, kann ich mir das ja überlegen.
    Aber Fotos habe ich viele entsorgt. Auch ein altes, mit Word geschriebenes Tagebuch, welches ich ausgedruckt und einsortiert habe. Viele unschöne Erinnerungen, also weg damit.
    Und mir geht es besser 🙂
    Die Fotos auf meinen Festplatten bleiben, die belasten mich nicht. Sie sind da, aber nicht ständig in meinem Kopf als Ballast. Schon seltsam warum das so ist.

    Liebe Grüße,
    Sandra

    Like

    • Liebe Sandra, vielleicht ist DAS genau der Punkt, den Du da ansprichst. Fotoalben oder die Fotos darin belasten uns nur, wenn sie unliebsame Erinnerungen in uns wecken? … also nicht generell ausmisten, sondern ausgewählt ausmisten, um was zu erhalten, was uns erhaltenswert erscheint? #spannend. Danke für den Input. Den ich noch ein bisschen weiter wägen werde.

      Like

  4. Also ich habe mein altes Gotteslob mit den Sterbebildchen und dem anderen Gedöns auch noch, obwohl ich nicht mal mehr katholisch bin 😉 – aber von dem könnte ich mich nicht trennen, und auch die digitalisierte Variante würde mir da nix geben.
    Bei meinen Kinderalben habe ich es so gemacht, weil sie auch ziemlich lädiert / angemalt / kaputt waren, dass ich aus den Bestehenden ein Neues gemacht habe, teilweise auch mit den Eintragungen meiner Mama (rausgeschnitten und eingeklebt), aber nur mit den Fotos, die mir wichtig sind und ein gutes Gefühl hinterlassen. Das liebe ich jetzt sehr, habe es auch digitalisiert, aber nur, falls es mal brennen sollte.
    Und von den beiden Sachen würde ich mich nicht trennen, und denke auch, dass das trotz allen Minimalismus‘ nicht sein muss.

    Liebe Grüße, Jessie

    Like

    • Hi Jessie, … das schlägt ja glatt in die Kerbe von Sandra oben. Dass man sich nicht an das Album an sich bindet, sondern die Teile daraus, die einen erfreuen, bereichern, weiterbringen, begeistern, die man gerne erinnert.
      Dieser Gedanke gefällt mir immer besser….

      Like

  5. Alte lose Fotos habe ich bereits aussortiert, zwei alte Alben sind schon entsorgt. Dafür habe ich ein neues, schönes Album gemacht. Weitere Alben warten auf ihre „Neuauflage“. Denn meine alten Fotobücher sind noch die ganz dicken, die unglaublich viel Platz wegnehmen.
    Digitale Fotos lösche ich rascher. Die meisten brauche ich für ebay. Nur wenige Fotos dürfen bleiben, noch weniger werden ausgedruckt.
    Wichtige Dokumente lagern in zwei Kisten bzw. Regalen in meinem Vorratsraum. Dazu gehören die Kontoauszüge und die Scheidungspapiere. Tagebücher, handgeschriebene Bücher, Noten und andere Alben befinden sich in einer Kiste. Wahrscheinlich sehe ich diese in einem Jahr durch und kann mich wieder von ein paar Dingen trennen.

    Like

    • Liebe Christine. Du warst jetzt der letzte Tropfen im Glas, der es hat überlaufen lassen. So mache ich es. Nicht wahllos komplett entsorgen. Auswählen.
      Danke für eure Kommentare. Ihr habe mich einen große Schritt weitergebracht!

      Like

  6. Bereits seit einigen Jahren lasse ich keine Fotos mehr entwickeln, sondern archiviere nur noch digital. Da finde ich es bisher nicht so problematisch, wenn es auch mal ein paar Bilder mehr sind.

    Physisch hatte ich bis vor einigen Tagen eine Kiste mit Erinnerungen, Fotos aber auch so Sachen wie die Mappe mit Bildern aus dem Kindergarten usw. Das Meiste habe ich entsorgt, ein wenig ist übrig geblieben. Das werde ich fotografieren und einscannen bzw. was die Fotos angeht scannen lassen. Ich möchte von den mir wichtigen (und zum Teil bereits verstorbenen) Menschen jeweils einige Fotos in verschiedenen Lebensphasen und Situationen behalten, aber wirklich nur eine ganz kleine Auswahl und zum Beispiel nicht 10x unterm Weihnachtsbaum 😉 Was ich mit dem Baby-Bilder-Album mache, habe ich noch nicht endgültig entschieden. Wahrscheinlich auch ein paar Fotos raus lösen und scannen lassen. Mal sehen, ob ich mich auch dazu entschließen kann.

    Bisher hat mich noch nie Wehmut gepackt, wenn ich etwas entsorgt hatte. Ich hoffe, das wird auch dieses Mal so sein.

    Like

  7. Ich stand auch vor dem Problem letztes Jahr. Ich kam dann auf die Lösung, die schönsten Fotos von uns will ich immer um mich haben. Der Rest kann weg. Ich hab 2 Aluleiterchen für Fotos gekauft und die Lieblingsfotos dran gehangen. Und ein Teil für den Schreibtisch, wo du die Bilder rumschlagen kannst. Das hatte ich sowieso schon und wollte das einfach nochmal. So konnte ich umgehen, wieder ein Fotobuch neu zu kleben und zu beschriften. Meine Schrift ist nicht mehr so toll, seit ich nix mehr von Hand schreibe. Bin bis heute zufrieden mit der Lösung. Also war’s richtig.

    Like

  8. Ich finde es problematisch alles wegzuwerfen. Ich habe als Kind viel fotografiert und die ganzen Negative und Fotos sind weg, weil meine Mama kein Interesse hatte. Jetzt bin ich in einem Alter wo ich die gern hätte. Ich sammle also zur Zeit alles irgendwie ein und habe meine Tante damit angesteckt. Ein System gibt es noch nicht, aber alles was schlecht, unscharf und doppelt ist – weg. Gleiches gilt für ungeliebte Erinnerungen, aber da bin ich noch vorsichtig mit dem wegwerfen. Sorry ! Schade, dass Sandras Blog nicht mehr da ist, hätte ich gern gelesen.

    Like

    • 🙂 Ja. Liebe Tina. Wegwerfen ist glaube ich mittlerweile wirklich nicht die wahre und glückseeligmachende Tat. Sie befreit einen selbst. Ungefragt. Aber belastet in gleichem Zuge andere.
      Einen guten Rutsch und viel Inspiration, Entwicklung und Liebe wünscht Dir für 2015
      m

      Like

Hinterlasse einen Kommentar